17.9.2012 Marienkirche Ueckermünde

Das 261. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der St. Marienkirche in Ueckermünde nahe der polnischen Grenze statt. Nach Orgelmusik und Filmausschnitten aus “Vaya con Dios” blättern die Besucher neugierig in der Chronik.

Den Abend gestaltet Kirchenmusikerin Anke Schulz (l.) mit Variationen zum Leit-Lied der Woche “Wer nur den lieben Gott lässt walten” (EG 369) von Georg Neumark (1621-1681). Pfarrerin Susanne Leder (r.) ergänzt die Orgelklänge mit theologischen Impulsen zum Lied.

An der 1752 von Johann Peter Migendt gebauten und 1847 von Carl August Buchholz erweiterten Orgel erklingen u.a. Werke von Vincent Lübeck (1656-1740), Johann Pachelbel (1653-1706) und der Sonnen-Hymnus von Max Drischner (1891-1971).

Beeindruckend ist auch der Blick nach oben auf die mit Himmel und Strahlenkranz bemalte Holzdecke.

Nachdem der letzte Besucher gegangen ist, wird die Chronik wieder auf die Reise geschickt, hier gehalten von Susanne Leder (l.) und Anke Schulz (r.).

Bleibt in Ueckermünde: Der Evangelist Johannes als Teil des barocken Kanzelaltars.

Fotos: Susanne und Stephan Leder

16.9.2012 St. Marien Anklam

Das 260. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Marien in der Hansestadt Anklam unter den Augen des Reformators Johannes Bugenhagen d. Pomeranus (1485 – 1558) statt. Unter dem Holzrelief findet sich sein Leitspruch: „Wir begehren nicht, dass die Leute unsere Meinung annehmen, sondern allein Gottes Wort.“

Nach der Einführung in die Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ tragen Ronny Schöpp (r) und Cornelius Friedrich (l) die Chronik durch die Kirche und legen sie zur Ansicht für alle Besucher in das Seitenschiff der Kirche

Kantorin Ruth-Margret Friedrich eröffnet den Konzertabend ambitioniert mit der Choralmotette für Chor und Instrumente „Befiehl du deine Wege“ von Johann Sebastian Bachs Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol (1719 – 1759)

Das selten aufgeführte Werk gehört zu den herausragenden Vokalwerken zwischen Barock und Klassik. Altnickol spielt mit dem kontrapunktischen wie dem galanten Stil

Einige der zwölf durchkomponierten Strophen des Liedes von Paul Gerhardt lässt Kantorin Ruth-Margret Friedrich solistisch ausführen. Mit Karin Witte (Alt), Ronny Schöpp (Tenor) und Cornelius Friedrich (Bass)

Detail der Bemalung der oktogonalen Pfeiler, die das Dach des Mittelschiffs tragen

Peter Rann und Katja Schott (Violine), Christoph Meier (Viola), Andrej Gudzuhn (Violoncello), Margarete Hafner-Akazawa (Kontrabass) und Olga Bille (Orgel) spielen das „Concerto Madrigalesco“ von Antonio Vivaldi (1655 – 1736)

Das Leit-Lied der Woche „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ erklingt in der Kantate für Sopran, Chor und Streicher von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Sopranistin Regina North besticht durch eine klare und souveräne Linienführung: „Er kennt die rechten Freudenstunden…“

Das Finale des Abends bildet die fünfstimmige Motette „Jesu, meine Freude“ (BWV 227) von Johann Sebastian Bach

Die Einlagesätze mit Texten aus dem Römerbrief werden solistisch gestaltet: Regina North (Sopran), Sigrid Biffar (Mezzosopran), Karin Witte (Alt), Manfred Friedrich (Tenor) und Martin Seimer (Bass)

„Trotz dem alten Drachen, Trotz des Todes Rachen, Trotz der Furcht dazu!“

„Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein“

Nach dem begeisternden Konzert wird die Chronik und der Anklamer Eintrag aufmerksam studiert…

und von Pastor Jörn-Peter Spießwinkel, Pastorin Petra Huse, Initiator Klaus-Martin Bresgott (Kulturbüro des Rates der EKD), Thomas Binder (Vorsitzender des Kirchgemeinderates), dem Bürgermeister der Hansestadt Anklam, Michael Galander, sowie Kantorin Ruth-Margret Friedrich (v.l.n.r.) präsentiert

Detailfoto der Bemalung der achteckigen Pfeiler in St. Marien. Dieses wie auch alle anderen Fotos sind von Andreas Schoelzel

15.9.2012 St. Marien Usedom auf Usedom

Das 259. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Marien in Usedom auf Usedom statt. Der Grafiker und Kirchenmusiker Clemens Kolkwitz gestaltet vor und während des Konzertes die Chronik

Klaus-Martin Bresgott (l), Initiator von „366+1, Kirche klingt 2012“ aus dem Kulturbüro des Rates der EKD, übergibt die Chronik an Pastor Hans-Ulrich Schäfer

Zu Beginn erklingt eine Tourdion aus dem 1530 erschienenen Liederbuch von Pierre Attaignant „Freunde, wenn ein Lied erklingt…

Es lacht mein Herz im Scherz, verdrängt den Schmerz wie im Flug…

Freunde, wenn ein Lied erklingt, ist meine Herz am Zug.“ (Text: Klaus-Martin Bresgott)

Solo, dreistimmiger Chor, Flöte und Orgel: „Laudate dominum“ (Anonymus, 18. Jh.). An der Orgel: Clemens Kolkwitz

Fenster im Chorraum von St. Marien aus dem 19. Jahrhundert

Der Flötist Hannes Immelmann besticht mit dem vielschichtig angelegten „Fantôme“ (2002) des Potsdamer Filmkomponisten Gerhard Rosenfeld (1931 – 2003)

Unter der Leitung von Kantor Martin Seimer singt das Vokalensemble „Usedom ad hoc“ den „Sommarpsalm“ von Waldemar Ahlen (1894 – 1982)

Pastor Hans-Ulrich Schäfer liest aus „Du schöne Zeit“ des Jenaer Theologen Klaus-Peter Hertzsch

Die Orgel ist für Bauarbeiten in der Kirche eingepackt. Kantor Martin Seimer spielt „Raphael“ von Johannes Matthias Michel (*1962)

Aus einer Allemand von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) und Sequenzen von Astor Piazzolla (1921 – 1992) hat Hannes Immelmann eine pitoreske „Partita tangoesque“ für Flöte Solo komponiert

Das Leit-Lied der Woche „All Morgen ist ganz frisch und neu“…

hat Pastor Hans-Ulrich Schäfer gemeinsam mit Jugendlichen zu einem groovenden Wachmacher-Rap umgearbeitet

Bernhard Hecker antwortet darauf mit einer Fassung, zu der er sich von frühen Balladen Udo Lindenbergs hat inspirieren lassen

Das Finale gestalten Kantor Martin Seimer auf der Empore…

und Flötist Hannes Immelmann (im Chorraum) gemeinsam mit einer „Melodie für zwei Flöten“ von Manfred Schlenker (*1926), die den gesamten Kirchenraum mit Klang erfüllt

Im Anschluss tragen sich die Mitwirkenden in die von Clemens Kolkwitz gestalteten Seiten ein. Die Fotos aus St. Marien in Usedom auf der Urlaubsinsel Usedom sind von Andreas Schoelzel

14.9.2012 Kirche im Walde Heringsdorf

Das 258. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Kirche im Walde in Heringsdorf auf Usedom statt

Clemens Kolkwitz zeichnet vor und während des Taizé-Abends die Heringsdorfer Seiten in der Chronik

Initiator Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD stellt die Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vor. Gemeinsam mit dem Kirchenmusiker und Grafiker Clemens Kolkwitz (r) präsentiert er die aktuellen Seiten

Im Wechsel mit der Musik liest Pastorin Beate Kumpf-Beyrich Psalmen und Meditationen

Kantor Martin Seimer (l) hat das Leit-Lied der Woche „All’ Morgen ist ganz frisch und neu“ (EG 440) auf das Taizé-Lied „Venite, exultemus Domino“ (Taizéliederheft Nr. 59) als ein Tageslied mit neuen Strophen bearbeitet…

„Die Sonne steht im Tageslauf am höchsten Punkt, wir blicken auf / und gehen mit ihr dem Abend zu, nach Arbeit folgt verdiente Ruh“

„Im Kerzenlicht der Abendzeit dankt Gott und machet Euch bereit / das Herz zu öffnen und das Ohr, so lauschen, was nun steht bevor“

„All Abend ist ganz still und schön, wenn wir ins Licht der Kerzen sehn. / Dann hat ein End der lange Tag, gestrost nun jeder ruhen mag.“

Vom Altar aus trägt Pastorin Beate Kumpf-Beyrich das Licht in die Gemeinde…

die das Licht in der Kirche weitergibt

Ensemble und Gemeinde singen und musizieren gemeinsam den polnischen Hymnus „Wyslawiajcie Pana“ (Taizéliederheft Nr. 121)

Der Abend findet statt unter den Augen des Reformators Martin Luther, der als Holzskulptur in der Kirche steht. Martin Luther hatte mit seinem Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 die Reformation ausgelöst. In Vorbereitung des 500. Jubiläums 2017 erinnert die EKD in dem Themenjahr „Reformation und Musik“ mit der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″

„Bless the Lord, my soul“ (Taizéliederheft Nr. 5)

„Kyrie eleison“ im vierstimmigen Satz

Eines der Cantica des Neuen Testaments, fester Bestandteil der abendlichen Liturgie, ist der Gesang des Simeon: „Herr, nun läßt du deinen Diener in Frieden gehen.“

Tilman Beyrich am Violoncello und Charlotta Beyrich an der Violine

Gabriele Seimer (l) und Beate Kumpf-Beyrich an den Flöten

Mit dem Segen geht die Gemeinde in den herbstlichen Abend

Einmal mehr wird die Chronik aufmerksam studiert

Die Fotos aus der Kirche im Walde im Kaiserbad Heringsdorf auf Usedom sind von Andreas Schoelzel

11.9.2012 Bugenhagenkirche Greifswald-Wieck

Das 255. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Bugenhagenkirche in Greifswald-Wieck statt. Niklas Mächler (r.) trifft sich alias Martin Luther mit dem pommerschen Reformator Johannes Bugenhagen (Lina Kleemann, l.), um über Bildung und den Einfluss von Musik auf die Gesellschaft zu sprechen.

Schülerinnen und Schüler der Greifswalder Montessori-Musikschule spielen Musik aus Mittelalter und Renaissance, …

… u.a. ganz eindrucksvoll “Belle qui tiens ma vie” von Thoinot Arbeau (1519-1595), “Sumer is incumen in” eines anonymen Komponisten (um 1300) und eine Curranta von Erasmus Widmann (1572-1634).

Am Schlagwerk: Jakob Fischer (l.) und Shajan Akrami (r.)

Präzise und mit viel Gefühl dirigiert Annette Fischer, Leiterin der Greifswalder Montessori-Musikschule, das Blockflötenensemble.

Vom Konzert am Vortag an der Greifswalder Universität bringt der Dozent und Musiker Johannes Gebhardt (Mitte) die schwere Chronik, die er an die Reformatoren Johannes Bugenhagen (r.) und Martin Luther (l.) weiterreicht.

In mittelalterlichen Kostümen tanzen die jüngeren Schülerinnen und Schüler eine Pavane, …

… einen beliebten und weit verbreiteten Reihentanz des 16. Jahrhunderts.

An der neogotischen Mehmel-Orgel begleitet Johannes Gebhardt die Gemeinde beim Singen von “All Morgen ist ganz frisch und neu” (EG 440), dem Leit-Lied dieser Woche.

Das Publikum taucht in die Welt der Reformation ein und folgt fasziniert dem Programm.

Der Chor des Greifswalder Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums präsentiert gemeinsam mit dem Blockflötenensemble “In dir ist Freude” von Giovanni Gastoldi (1556-1622) und …

… “Ein feste Burg ist unser Gott” von Michael Praetorius (1571-1621).

Von der Kanzel blicken Johannes Bugenhagen und Martin Luther während ihres Gesprächs auf den Chor, der unter der Leitung von Ina Körber die Themen der Reformation nachzeichnet.

Die Spuren der Reformation mit den Bezügen sowohl zur Gegenwart als auch zu Greifswald klingen nach diesem gelungenen Abend noch lange nach.

Fotos: Vincent Leifer

10.9.2012 Universität Greifswald

Das 254. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet als Matinée im Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald statt, gestaltet von Johannes Gebhardt und Donata Burckhardt.

Der Dozent für Orgel, Improvisation sowie Jazz- und Rockpiano, Johannes Gebhardt, spielt am Cembalo die “Chromatische Fantasie” und die…

… die Fuge d-Moll (BWV 903) von Johann Sebastian Bach (1685-1750).

Aus dem Oratorium “Joshua” von Georg Friedrich Händel (1685-1759) singt die aus Herrnhut stammende Sopranistin Donata Burckhardt die gleichnamige  Arie.

Studierende und Mitarbeitende des Instituts sowie weitere Gäste lassen ihren Tag durch diese Matinée musikalisch unterbrechen.

An den verschiedenen Instrumenten im Universitätsgebäude erklingt das Leit-Lied der Woche “All Morgen ist ganz frisch und neu” (EG 440), unter anderem in Arrangements von Johannes Gebhardt (*1969), hier an der in der Aula eingebauten dreimanualigen Banzhaf-Orgel, …

… die als Hausorgel mit ihren 17 Registern für Übungen im Studium sowie auch für konzertante Veranstaltungen genutzt wird.

Nach Improvisationen am Flügel endet das Konzert jazzig mit “Autumn Leaves” von Joseph Kosma (*1945) …

… und “All of me” von Gerald Marks (1900-1997).

Während der Matinée fügt der Künstler Clemens Kolkwitz seine Impressionen zeichnerisch in die Chronik ein, …

… die dann in die Bugenhagen nach Greifswald-Wieck weiterreist.

Am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft bleiben die zahlreichen Instrumente zurück, wie die kürzlich restaurierte Voigt-Orgel im Vorzimmer der Aula.

Fotos: Stefanie Zeidler

8.9.2012 St. Nikolai Stralsund

Das 252. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der St. Nikolaikirche im Zentrum Stralsunds statt. Maurice van Lieshout, Leiter des Ensembles “Schola Stralsundensis” begrüßt das Publikum …

… in der ältesten der drei großen Kirchen der Hansestadt.

Das Ensemble spielt virtuos Werke aus der Renaissance, vorrangig aus dem 16. Jahrhundert.

Vom Konzert am Vortag in Sagard auf Rügen überbringt Kantor Frank Thomas (r.) die Chronik und gibt sie weiter an den Stralsunder Kantor Matthias Pech (l.).

Fotos: Kantorat Bergen/Rügen, Frank Thomas

7.9.2012 St. Michael zu Sagard

Das 251. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Pfarrkirche St. Michael zu Sagard auf Rügen statt

Die Sagarder Pfarrkirche vereint mehrere Baustile. Hier sieht man über dem linken Fenster (am Hauptschiff) die Bögen der alten Fenster sowie das romanische Schmuckband

Durch diese Tür schritt am 18. Mai 1809 einer der berühmtesten Theologen des 19. Jahrhunderts zu seiner Hochzeit: Friedrich Schleiermacher (1768 – 1834)

Initiator Klaus-Martin Bresgott (r) vom Kulturbüro des Rates der EKD überbringt die Chronik an Pastor Peter Nieber

Zum Auftakt erklingt an der Kindten-Orgel von 1796 die Ciacona in e-moll von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)

Kantor Frank Thomas spielt die Variationen über das niederländische Lied “Ei, du feiner Reiter” des Hallenser Komponisten Samuel Scheidt (1586 – 1654)

Der Stralsunder Künstler Elias Keßler (um 1685 – 1730), der auf der Insel Rügen auch in den Kirchen von Landow und Altenkirchen wirkte, schuf den Altar für St. Michael zu Sagard

Gemeinsam mit Frank Thomas spielt Elleny Binz “Allegro – Andante – Allegro” des italienischen Komponisten Niccolò Vito Piccini (1728 – 1800)

Von José Elías (gest. nach 1751) spielt sie die  “5 Versos del 4. Tono”

Sagard war Anziehungspunkt für die Frühromantiker – Heinrich von Kleist (1777 – 1811) weilte hier ebenso wie Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835), der seinen Aufenthalt hier in einem Tagebuch verewigt hat. Im Spätsommer 2012 flackern die Kerzen zum Konzert…

Von der Titularorganistin des “Temple de l’Oratoire du Louvre à Paris”, Marie-Louise Girod-Parrot (*1915), erklingen Prelude und Choral auf den Hymnus “Sacris solemniis” des Thomas von Aquin

Der Bielefelder Organist Ulrich Maßner spielt die Fantasie C-Dur (BWV 570) und das Präludium G-Dur (BWV 541) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Organisten und Konzertbesucher tragen sich am Ende des Abends in die Chronik ein

Der Spruch auf der Eingangstür zu St. Michael begrüßt und entlässt die Besucher passend zum Leit-Lied der Woche: “Kommt, sag es allen weiter”. Mit der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ drei Tage über die größte deutsche Insel gereist ist Andreas Schoelzel, von dem auch die Fotos aus Sagard sind

6.9.2012 Pfarrkirche Altenkirchen

Das 250. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Pfarrkirche Altenkirchen auf Rügen statt

Der Pastor und Dichter Ludwig Gotthard Kosegarten (1758 – 1818) hatte hier auf Rügen seine Wirkungsstätte. Durch den Pfarrgarten führen Texte und Gedichte des frühromantischen Lyrikers…

zur ältesten Pfarrkirche auf Deutschlands größter Insel. Die Kirche ist ein Paradebeispiel der norddeutschen Backsteinromanik

Pastor Christian Ohm verteilt vor dem Konzert Gesangbücher zum gemeinsamen Singen des Leit-Liedes der Woche

Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD und Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ überreicht Pastor Christian Ohm die Chronik

Hinter allen Orgeln ist Ruh’ – in Altenkirchen an diesem Abend aber nicht ganz. Tochter Lenya lauscht ihrem Vater Frank Zimpel an der Orgel und Alexander Pfeifer an der Trompete bei der Ouvertüre des Abends: Promenade 1 aus: “Bilder einer Ausstellung” von Modest Mussorgskij (1839 – 1881)

Ludwig Gotthard Kosegarten war von 1792 bis 1808 Pastor in Altenkirchen. Sein pantheistisch beeinflusstes Oeuvre machte ihn zu einem der beliebtesten Prediger auf der Insel. Besonders populär waren seine Strandpredigten

“Bilder einer Ausstellung” ist der Abend überschrieben.

Pastor Christian Ohm liest aus dem Werk Kosegartens (links ein Porträt) und rezitiert Gedichte von Johann Gottfried Herder und Heinrich Heine. Gedichte, die er in Beziehung zu dem malerischen Werk und den Scherenschnitten des Wolgaster Malers der Frühromantik, Philipp Otto Runge (1777 – 1810) setzt

Die “Bilder einer Ausstellung” werden ergänzt durch Trompetenkonzerte des Barock – hier Tomaso Albinoni (1671 – 1751): “Concerto C-Dur”

Der 15-jährige Philipp Otto Runge malte den Blick aus seinem Elternhaus hinüber zur Petrikirche im verschneiten Wolgast

Auf der zweimanualigen, 1750 von Ernst Julius Marx gebauten Orgel spielt Bach-Preisträger Frank Zimpel Präludium und Fuge e-moll von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

“Das alte Schloss” aus den “Bildern einer Ausstellung” von Mussorgskij, gespielt von Alexander Pfeifer

“Petrus auf dem Wasser”. Philipp Otto Runge hat dieses Bild auf Bitten seines Lehrers und Förderers Kosegarten ursprünglich für die neu zu errichtende Kapelle im Filialdorf Vitt gemalt. Das Original hängt heute in der Hamburger Kunsthalle

Die Gemeinde singt das Leit-Lied der Woche “Komm, sag es allen weiter” (EG 225) nach dem englischen Hymnus “Go, tell it from the mountain”

Die Zusammenstellung von Bildern, Texten und Musik gefallen den Besuchern in der gut besuchten Kirche. Sie danken mit lang anhaltendem Applaus…

und tragen sich neben den Künstlern in die Chronik ein. Die Fotos aus Altenkirchen sind von Andreas Schoelzel

5.9.2012 St. Marien zu Bergen auf Rügen

Das 249. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Marien zu Bergen auf Rügen statt. Unter den Augen der Propheten Daniel, Hesekiel, Jeremia und Jesaja (gemalt im Gewölbe des Chorraumes) steht das Vokalwerk von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) im Mittelpunkt

Initiator Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD überreicht die Chronik zur Konzertreihe an Kantor Frank Thomas (l)

Joachim Holzhey eröffnet den Abend mit der Kantate für Bass, Chor, Violine, Oboe und Continuo “Der Herr sei mit Dir” (BWV 158), entstanden 1728/31 nach Texten von Johann Georg Albinus und Martin Luther

Federnd begleitendes Cotinuo, hier Laura Gick am Violoncello und Friedemann Schneeweiß am Kontrabass

Im Choral “Hier ist das rechte Osterlamm” vereinen sich Chor und Continuo zum Finale

„Jesu, meine Freude“ – die für fünfstimmigen Chor (SSATB) geschriebene, umfangreichste Motette (BWV 227) Johann Sebastian Bachs besteht aus elf Einzelsätzen und ist aus zwei Texten zusammengesetzt. Das Grundgerüst bilden 6 Strophen des gleichnamigen Kirchenliedes des Gubener Dichters und Juristen Johann Franck (1618 – 1677)  aus dem Jahr 1650. Zwischen den Strophen steht jeweils eine Stelle aus dem Brief des Paulus an die Römer (Römer 8, 1-11)

Die 5 Einlage-Sätze wurden in St. Marien von den Solisten Sigrid Maria Biffar, Ruth Geigle, Hannes Böhm und Joachim Holzhey (v.l.n.r.) übernommen

Inspiriert am Pult: Marienkantor Frank Thomas

Gestaltungslust: Engel am Barockaltar

Das für Soli, fünfstimmigen Chor (SSATB) und Orchester geschriebene „Magnificat (anima mea Dominum)“ (D-Dur, BWV 243) hat Johann Sebastian Bach 1723 geschrieben. Der Lobgesang der Maria, eines der 3 Cantica aus dem Lukas-Evangelium (Lukas 1, 46-55), ist neben der h-moll Messe eines der anspruchsvollsten und herausragendsten Werke für Chor und Orchester des Leipziger Thomaskantors. Die ursprüngliche Fassung stand in Es-Dur. Für die Aufführung am 1. Weihnachtsfeiertag 1723 in Leipzig wurde es um vier weihnachtliche Einlagesätze erweitert, deren berühmtester der triumphale Einlagesatz C „Gloria in excelsis Deo“ ist

Sigrid Maria Biffar mit der leuchtenden Arie “Et exsultavit spiritus meus in Deo salutari meo”

Julia Marie Kähne mit der innigen Arie “Quia respexit humilitatem ancillae suae…”

Psalm 23 im Fenster des nördlichen Seitenschiffs

Dirigent, Chor, Orchester und als ständiger Begleiter Frank Zimpel an der Orgel

“Fecit potentiam in brachio suo…”

Getupfte Flötenbegleitung in der Alt-Arie “Esurientes implevit bonis” mit Anastasia Maryy (vorn) und Ya Chuan Wu

Komplettiert eine vorzügliche Bläserriege: Vladimir Sedlák am Fagott

Fordernd bis ins finale “Gloria patri, gloria filio et gloria spiritui sancto”: der Marienkantor

Die Fotos aus der mit bezaubernden Wandbildern ausgestatteten Kirche St. Marien zu Bergen auf Rügen sind von Andreas Schoelzel