26.10.2012 Stadtkirche St. Wenzel Naumburg

Das 300. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg/Saale statt

Kirchenmusikdirektor Jan-Martin Drafehn, Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD, und Wenzelsorganist David Franke (v.l.n.r.) präsentieren die Chronik. Klaus-Martin Bresgott stellt das Projekt vor.

Unter der Leitung von KMD Jan-Martin Drafehn sind in diesem Konzert Lieder Martin Luthers und zeitgenössische Orgelimprovisationen zu hören

Der Naumburger Kammerchor, 1979 vom damaligen Domkantor KMD Reinhard Ohse gegründet, mit dem Choral “Es wolle Gott uns gnädig sein” im Satz von Michael Praetorius (1571 – 1621). Im Dialog dazu…

erklingen, gespielt von Wenzelsorganist David Franke, Improvisationen zu den Versen des Chorals

Spannend und mit großer dynamischer Bandbreite gestaltet der Naumburger Kammerchor den Choral “Gott der Vater steh uns bei” nach einer deutschen Litanei im Satz des diesjährigen Jubilars Hans Leo Haßler (1546 – 1612)

Domkantor Jan-Martin Drafehn leitet den Chor mit klarer Diktion

Dieses Glasfenster begrüßt die Besucher zum 300. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien feiern mit der Aktion das Themenjahr “Reformation und Musik” im Rahmen der Lutherdekade

Zacharias Hildebrandt (1688 – 1757) erbaute 1746 diese berühmte dreimanualige Orgel. Sie wurde von seinem Lehrer Johann Gottfried Silbermann (1683 – 1753) und von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) abgenommen. Die Beschriftung der Register ist noch im Original erhalten, schon Bach hat sie hier alle gezogen

David Franke besticht durch große technische Finesse und einen phantasievollen Umgang mit den Vorlagen seiner Improvisationen

“Verleih uns Frieden gnädiglich”, die Sätzte von Johann Walter (1496 – 1570) und Bartholomäus Gesius (1562 – 1613) verbinden…

KMD Jan-Martin Drafehn und…

David Franke zu einer eindrücklichen Paraphrase für Chor und Orgel

Die Stadtkirche St. Wenzel ist ein spätgotischer Bau von 1426. Der barocke Hochaltar stammt von 1680

Das Leit-Lied der 43. Kalenderwoche “Der Mond ist aufgegangen” erklingt zum Abschluss des Konzerts in vielfältigen Schattierungen im Satz von Max Reger (1873 – 1916)

Klaus-Martin Bresgott begrüßt unter den Konzertbesuchern auch den ehemaligen Domkantor Reinhard Ohse (l, *1930), der den Kammerchor einst gegründet hat. Reinhard Ohse hat sich auch als Komponist einen Namen gemacht, unter anderem mit der Motette “Sorget nicht” (op. 119 nach Matthäus 6, 25-34), den Seligpreisungen (op. 107) und der Lettner-Passion (op. 108) auf den berühmten Lettner im Naumburger Dom sowie Instrumentalwerken wie der Poeler Bagatelle (op. 106)

Nach dem Konzert tragen sich Besucher und Mitwirkende in die Chronik ein. Die Fotos aus der Wenzelskirche sind von Andreas Schoelzel

25.10.2012 Stadtkirche St. Lamperti Querfurt

Das 299. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Stadtkirche St. Lamperti zu Querfurt statt. Noch sind die Kirchenbänke (fast) leer…

Dann hat sich die Kirche mit Besuchern gefüllt. Zu Beginn des Konzerts erklingt “Non moriar sed vivam” (Psalm 118, 17) von Martin Luther (1483 – 1546), gesungen von der Kantorei Querfurt unter der Leitung von Kantor Manfred Rath

Gisela Rath führt moderierend durch den Abend mit Chor- und Instrumentalwerken aus Renaissance, Barock und Romantik

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro der EKD, übergibt die Chronik an Roland Fröhlich (r), Mitglied der Querfurter Kantorei

Annette Männchen und Christian Schmidt, die beiden Trompeter…

des facettenreich aufspielenden Bläserensembles “RathBrass” – hier mit der Pavane und Galliarde von Claude Gervaise (um 1600)

Der heutige Bau der Querfurter Stadtkirche stammt von 1686. Nach mehreren Bränden wurde die Kirche mehrfach neu aufgebaut. Diese romanische Säule unter der Orgelempore stammt aus dem ehemaligen Kloster Mariazell bei Querfurt

Die Patronatslogen im nördlichen Seitenschiff der Hallenkirche stammen aus der Zeit des letzten Neubaus

Nach Werken von Arnold Mendelssohn (1855 – 1933) und Albert Becker (1834 – 1899) erklingt die Choralmotette “Aus tiefer Not schrei ich zu dir” (Psalm 130) von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Kantor Manfred Rath führt den Chor stilsicher durch die Werke der Romantik

Simone Heckmann singt die Solostrophe in der Motette

Die Predella des 1690 gestifteten Altars zeigt das Lamm Gottes mit verschiedenen Marterwerkzeugen (Speer, Geißel) sowie aus der Schöpfungsgeschichte die Schlange mit dem Apfel

John Dowland (1562 – 1626): Allemande…

mit den Posaunisten von “RathBrass”: Ralf Nelkenbrecher, Christoph Schilling und Tobias Micklitz (v.l.n.r.)

Evangelist Lukas auf dem Altar

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893): “Wo Engelstimm im Lied erschallt”

Die “Pariser Suite” (Pierre Attaingnant, 1494 – 1552), gepielt vom Flötenquartett: Simone Heckmann, Annett Schmidt, Ulrike Dietrich und Manfred Rath (v.l.n.r.)

“Der Mond ist aufgegangen”: Gemeinsam mit der Konzertgemeinde wird zum Abschluss das Leit-Lied der Woche von Matthias Claudius (1740 – 1815) gesungen.

Besucher und Mitwirkende tragen sich in die Chronik ein

Bei einer umfassende Renovierung im Jahr 1900 wurde die Kirche im Stile der Zeit ausgemalt. Hier die Darstellung der für einen gelingenden Kirchenbau notwendigen Allianz: Baugewerbe, Religion und Kunst. Die Fotos aus der Lampertikirche sind von Andreas Schoelzel

24.10.2012 Pauluskirche Halle/Saale

Das 298. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Pauluskirche Halle/Saale statt. Mitte Oktober 1989 hatten sich hier über 2000 Hallenser versammelt und unter dem Motto “Gewaltfreiheit für unsere Stadt” Veränderungen im System der DDR gefordert

Zu Beginn des Konzerts erklingt “Trumpet Voluntary” von William Boyce (1711 – 1779)

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD (m) erläutert die Konzertreihe. Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Axel Meißner (r, Schkeuditz) übergibt er die Chronik vom Konzert am Vorabend in Eilenburg an KMD Andreas Mücksch

Instrumentalisten und Gemeinde singen und improvisieren das Lied “Nun freut euch lieben Christen gmein” (EG 341) – das Konzert steht unter der Überschrift “Lieder der Reformation jazzig improvisiert und neu komponiert”

Jazzpianistin Almuth Schulz improvisiert im Dialog mit…

Christian Gutowski zu den Tischreden Martin Luthers (1483 – 1546). “Die Wonne mit meiner Käthe hat mir ein fürs andere Mal den Teufel aus meinem Herzen vertrieben.”

Das Tuba Mirum Posaunenquartett (Max Köhne, Robert Brix, Thomas Remmert und Detlef Mattaj, v.l.n.r.) mit der Improvisation über den Luther-Choral “Vater unser im Himmelreich” (EG 344)

“Aus tiefer Not schrei ich zu dir” (EG 299, Text und Musik Martin Luther): KMD Andreas Mücksch…

und Almuth Schulz spielen im Dialog von Orgel und Flügel eine packende und aufwühlende Improvisation über eines der ältesten Kirchenlieder (1524) nach Psalm 130

Die dreimanualige Orgel der Pauluskirche…

wurde 1893 bzw 1903 von den Orgelbauern Gebr. Rühlmann aus Zörbig gebaut

“Ein feste Burg ist unser Gott” (EG 362) erklingt gemeinsam mit der Konzertgemeinde und in Begleitsätzen von Manfred Schlenker (*1926)

KMD Andreas Mücksch gestaltet ein facettenreiches Programm aus Chorälen der Reformation und zeitgenössischen Bearbeitungen

Die Chronik ist mit der Konzertreihe “366+1, Kirche klingt 2012″ nun in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und damit im Herzen der Reformation, angekommen. Noch bis zum Silvesterabend wird sie alle Konzerte der Reihe hören

Christian Gutowski mit dem Gedicht “Tu, was du vermagst” von Martin Luther

Christian Gutowski und Pfarrer Wolfgang Kleemann nehmen im Dialog ein Spottgedicht von 1743 aus der Dorfkirche in Heuckewalde (bei Zeitz) auseinander und räsonieren über den Toleranzbegriff in damaliger und heutiger Zeit

Als Finale des Abends erklingen vier Sätze aus der Suite “Ein Schiff” von Andreas Mücksch (*1962). Ulrike Germann (Flöte) spielt gemeinsam mit dem Tuba Mirum Quartett

Halle ist auch die Stadt des Pietismus. Der Pfarrer und Universitätsprofessor August Hermann Francke gründete hier 1698 eine Schulstadt, die heute als “Franckesche Stiftungen” weltberühmt ist

Unter den Bläsern findet sich auch Steffen Schulz. Vielen ist er bekannt als Clown Leo, der Kirchenclown

Gemeinsam spielen, singen und improvisieren der Posaunenchor der evangelischen Paulusgemeinde, die Konzertbesucher und Almuth Schulz am Ende des Abends das Leit-Lied der Woche “Der Mond ist aufgegangen” (EG 482)

Mitwirkende und Besucher tragen sich in die Chronik ein. Die Fotos aus der Pauluskirche in Halle-Nord sind von Andreas Schoelzel

21.10.2012 St. Lorenz Nürnberg

Adam Kraft, der Steinmetz von St. Lorenz, hat sich hier am Sakramentshäuschen in Stein verewigt. Das Sakramentshäuschen steht im großen Hallenchor, in dem das Festival „Wurzeln und Flügel“ am Sonntag seinen Abschluss findet…

mit einem Konzert des Athesinus Consort Berlin. KMD Matthias Ank begrüßt das Berliner Ensemble und die Besucher des Konzerts unter dem englischen Gruß

Am Beginn erklingt der „Totentanz“ op 12,2 von Hugo Distler (1908 – 1942), der Mitglied der Kirchengemeinde St. Lorenz war. Distlers „Totentanz“ gilt als der bedeutendste Totentanz des 20. Jahrhunderts. Er orientiert sich an den „Sprüchen von Leben und Tod“ von Leonhard Lechner Athesinus. Distler hat Aphorismen des schlesischen Mystikers Angelus Silesius vertont. Sie erklingen im Wechsel mit Variationen über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ für Flöte-Solo, gespielt von Simon Borutzki

Ulrike Barth und Susanne Wilsdorf (Sopran) sowie Heike O. Scheel und Wiebke Kretzschmar (Alt) bilden das Frauenquartett des Ensembles (v.l.n.r.)

Klaus-Martin Bresgott hat das Athesinus Consort 1992 gegründet

Thomas A. Volle und Stephan M. Gähler (Tenor), Sebastian N. Myrus und Stefan Q. Drexlmeier (Bass) sind das Männerquartett (v.l.n.r.)

Christus, der Weltenrichter – Thema der Werke des Konzertes und als Relief am südlichen Querhaus von St. Lorenz

Das Männerquartett des Athesinus Consorts bringt drei Choräle der Reformationszeit in einer Bearbeitung von Frank Schwemmer (*1961) zur Uraufführung: „Wer nur den lieben Gott läßt walten“, „Mein schönste Zier“ und „Jesu, geh voran“

Im Anschluss erklingt von Frank Schwemmer das Tryptichon „Du bist mein Schlaf“ nach Gedichten von Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) und des diesjährigen Hölty-Preisträgers Christian Lehnert (*1969)

Simon Borutzki spielt Psalm 118 aus dem Flöten-Lusthof von Jacob van Eyck (um 1590 – 1657). Van Eyck war von Geburt an blind und war einer der bekanntesten Musiker seiner Zeit, Blockflötenvirtuose und Glockenexperte

Als dritter Konzertteil erklingen die „Musikalischen Exequien“ (SWV 279 – 281) von Heinrich Schütz (1585 – 1672)

Die fünfstimmige Motette „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“ (das Hohelied des Simeon) bildet den Abschluss der Musikalischen Exequien

Die Seraphim (Ulrike Barth und Susanne Wilsdorf) und Beata anima (Sebastian N. Myrus) singen ihren Part aus dem entfernten nördlichen Chorumgang

Arno Schneider begleitet das Ensemble an der Truhenorgel

Als Zugabe erklingt vom Patron des Ensembles, Leonhard Lechner Athesinus (1553 – 1606), dessen berühmtes Abschiedslied „Gott b’hüte dich, des gleichen mich“. Leonhard Lechner ist für Nürnberg kein Unbekannter: er war an der Schule von St. Lorenz tätig und brachte hier seine erste Motetten-Sammlung heraus. Die Fotos des Konzerts in der grössten protestantischen Kirche Bayerns sind von Andreas Schoelzel

21.10.2012 Festgottesdienst St. Lorenz Nürnberg

Am Sonntag beginnt das Festival „Wurzeln und Flügel“, eine der Sonderveranstaltungen im Rahmen der Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ der EKD, mit einem Festgottesdienst. Er steht unter dem Motto des Evangelientextes „Das Unkraut unter dem Weizen“ (Matthäus 13, 24-30). Das Vokalensemble St. Lorenz bringt unter der Leitung von KMD Matthias Ank die selten zu hörende „Deutsche Messe“ (1952) von Johann Nepomuk David (1895 – 1977) zur Aufführung

Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein begrüßt als Liturgin die Gottesdienstgemeinde

Zu Beginn singt die Gemeinde „All Morgen ist ganz frisch und neu“ (EG 440)

Das Vokalensemble St. Lorenz singt das Evangelium in einer Vertonung von Andreas Raselius (um 1563 – 1602) für fünfstimmigen Chor a cappella. Soliloquenten unter Verwendung eines Rezitationstons der Reformationszeit

OKR Reinhard Mawick, Pressesprecher der EKD, predigt über den ersten Brief des Paulus an die Korinther: „Das sage ich aber, liebe Schwestern und Brüder: Die Zeit ist kurz… Denn das Wesen dieser Welt vergeht.“ (1. Korinther 7, 29 – 31)

Eine kurze Zeit kann auch lang werden – OKR Reinhard Mawick erinnert an das letzte Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft. Noch in der 60. Minute hatte sie 4:0 geführt. In der Schlussminute erzielten die Schweden mit dem 4:4 den Ausgleich. So ist in kurzer Zeit ganz viel passiert…

Die liturgischen Teile erklingen in der verdeutschten Fassung von Thomas Müntzer (um 1489–1525)

In protestantischer Tradition wechseln sich Chor und Gemeinde beim Singen ab

KMD Matthias Ank, hier an der Orgel, hat die musikalische Leitung des Gottesdienstes

Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein lädt die Gemeinde zum Abendmahl ein

Zum Abschluss des Festgottesdienstes erklingt der Introitus zum „ampt vom heylgen geist“ nach Thomas Müntzer. Die Fotos vom Festgottesdienst in St. Lorenz sind von Andreas Schoelzel.

20.10.2012 St. Lorenz Nürnberg: “Wurzeln und Flügel”

Das Festival „Wurzeln und Flügel“ ist eine der Sonderveranstaltungen im Rahmen der Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ der EKD. Nachdem die Konzertstafette bereits im Januar in St. Lorenz gastierte, erklingen bei diesem Festival unter dem englischen Gruß von Veit Stoß (1447 – 1533) bedeutende Werke aus der Tradition evangelischer Kirchenmusik im Kontext mit Uraufführungen zu Liedern der Reformation

Bei dem Auftaktkonzert am Abend spielt Martin Sander an der fünfmanualigen Orgel von St. Lorenz Praeludium und Fuge Es-Dur (BWV 552, 1-2) sowie die Missa brevis (BWV 669 – 671) und die Katechismuslieder von Martin Luther (BWV 675 – 688) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Das ensembleKONTRASTE bringt die auf den Bachschen Werken fußenden Bearbeitungen des Schweizer Komponisten Burkhard Kinzler (*1963) zur Uraufführung. Die Bearbeitungen sind ein Auftragswerk für das Festival „Wurzeln und Flügel“

Vor der Bachschen Orgelbearbeitung erklingt der ihr jeweils zugrunde liegende Choral in der Bearbeitung für Kammerensemble

Die Leitung der Uraufführung hat Lorenzkantor KMD Matthias Ank

Der Heidelberger Organist Martin Sander bringt Instrument und Raum in verzaubernden Einklang und gestaltet das Bachsche Œuvre farbenprächtig und in großen Bögen

Burkhard Kinzler hat die Bearbeitungen für ein Kammermusikensemble konzipiert: Flöte, Klarinette, Saxophon, Posaune, Violoncello, Kontrabass und Schlagwerk

Laurentius lauscht, schaut und hat an allem sein Wohlgefallen

Der Komponist Burkhard Kinzler (l) ist für diese Uraufführung eigens aus der Schweiz nach Nürnberg gekommen. Gemeinsam mit KMD Matthias Ank freut er sich über eine gelungene Uraufführung. Die Fotos des abendlichen Konzerts sind von Andreas Schoelzel

12.10.2012 Nikolaikirche Berlin-Mitte

Das 286. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Nikolaikirche in der alten Mitte Berlins statt

Reinhard Mawik, Pressesprecher der EKD, begrüßt die Besucher zum Konzert mit Musik des 17. Jahrhunderts und verdeutlicht mit einem Blick auf die Landkarte den Weg, den die Konzertreihe in den vergangenen 285 Tagen bereits zurückgelegt hat – und wo die nächsten Konzerte stattfinden werden

Kantor Peter-Michael Seifried (l, Jüterbog) bringt die Chronik vom Vorabend aus Neuruppin und übergibt sie an den Kurator der Nikolaikirche, Albrecht Henkys. Nikolai ist die älteste Kirche Berlins und wird von der Stiftung Stadtmuseum Berlin als Museum genutzt, sowie als Ort für Konzerte und besondere Festveranstaltungen. So fand hier im Januar 1991 die konstituierende Sitzung des gesamtberliner Abgeordnetenhauses (Landtages) statt

Das “Vokalensemble Lankwitz”, “Concerto Grosso Berlin” und Solisten verzaubern die Besucher in der gut gefüllten Kirche mit Musik aus dem Barock

KMD Christian Finke erinnert mit dem Programm an den am 9. April 1598 im heutigen Guben geborenen Johann Crüger und die Musik seiner Zeit. 40 Jahre lang war Crüger Gymnasiallehrer in Berlin und “Director Musices” an der Nikolaikirche. Er starb 1662

Zu Beginn erklingen fünf dreistimmige Motetten Crügers über Bibelworte, im Wechsel von Chor und Solisten

“Concerto Grosso Berlin” spielt die Passacaglia von Biagio Marini (1594 – 1663): Beatix Hellhammer und Christiane Volke (Violine), Michael Reudenbach (Orgel), Friederike Däublin (Violone) und Andreas Vetter (Cello)

Das “VII. Magnificat per Concerto à 5″ aus Crügers “Laudes Dei Vespertinae” von 1645 lässt im Wechsel Psalmtonmodelle, instrumental-solistische und konzertierende Sinfoniae und Orgelversetten erklingen

Von Giovanni Gabrielli (1557 – 1612) erklingt die Motette “Hodie completi sunt”

Cécile Kempenaers (Sopran), Karola Hausburg (Alt), Philipp Neumann (Tenor) und Christoph Drescher (Bass) sind die Solisten des Abends (v.l.n.r.)


Andreas Vetter mit einem (Barock-)Cello und Friederike Däublin mit der Violone, einem historischen Instrument, das zu den Gamben gehört und (klanglich) deren Übergang zum Kontrabass darstellt

Von Heinrich Schütz (1585 – 1672) erklingen die Motetten “Verleih uns Frieden genädiglich” und “Gib unsern Fürsten”

Teile des Barockaltars sind in der Kirche erhalten

Das Leit-Lied der Woche “Mein schönste Zier und Kleinod bist” wird gemeinsam von Konzertbesuchern…

und Chor gesungen. Das Abendlied vom Ende des 16. Jahrhunderts erklingt in einem Satz von Seth Calvisius in einer Bearbeitung von Michael Praetorius (1609)

Langer Applaus nach einem kurzweiligen Konzertabend

Die Fotos aus der Nikolaikirche, die dem umliegenden Nikolaiviertel seinen Namen gab, sind von Andreas Schoelzel

8.10.2012 Friedenskirche Potsdam

Das 282. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Friedenskirche Potsdam statt. Hier ein Blick in die Apsis der Kirche, verziert mit einem original venezianischen Mosaik aus dem 13. Jahrhundert

Die von Ludwig Persius erbaute Kirche ist die Kirche des Hauses Hohenzollern. Hier liegen Friedrich Wilhelm IV (der Romantiker auf dem Thron) und seine Gemahlin Elisabeth Luise begraben

Kantor Andreas Behrendt (Lehnin) und Sängerin Barbara Weigel bringen die Chronik vom Konzert am Vorabend aus Brandenburg

Klaus-Martin Bresgott, Initiator von “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro des Rates der EKD (l) und Kantor Andreas Behrendt übergeben die Chronik an Klaus Büstrin aus der Potsdamer Friedensgemeinde

Die Mitglieder der Kirchenchöre der Evangelischen Pfingstkirche Potsdam, aus Potsdam-Eiche und aus Werder a. d. Havel, singen das Leit-Lied der Woche „Mein schönste Zier“ im Satz des Vorvorgängers von Johann Sebastian Bach in Leipzig, Sethus Calvisius (1656 – 1715)

Psalm 139,5 „Von allen Seiten umgibst du mich“ in einer Vertonung von Kantor Matthias Trommer (*1951), gesungen von Gundula Eichhorst, Maren Lüttgehölter und Birgit Toaspern (v.l.n.r.) – Schola Cantricium Potsdam

Das Keyboardtrio: Jens Osterland, Dirk Reinecken und Matthias Trommer (v.l.n.r.) begleitet die Schola und intoniert Johann Sebastian Bachs Trio G-Dur (BWV 586) im Stile der legendären Tangerine Dream

Die Schola (rechts: Marina Philippova) mit der Liedmotette „Wenn der Tag vergeht“ von Hans Jürgen Hufeisen (*1954) im Satz von Matthias Trommer

Klaus Büstrin liest Texte von Antje Sabine Naegeli

Das Trio La Sonnerie (Potsdam-Berlin) mit Hannes Immelmann (Traversflöte), Juliane Laake (Gambe) und Christine Kessler (Cembalo) brilliert mit der Triosonate G-Dur (BWV 1039) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Die Traversflöte, das Lieblingsinstrument Friedrich II.

Klaus Büstrin und Kantor Matthias Trommer interpretieren die Sintflut (Text: Frieder Burkhardt)

Im Dialog dazu das Kyrie für Querflöte und Orgel von Wolfgang Stockmeier (*1931)

Das Trio La Sonnerie mit dem farbenprächtigen Piacevole und Allegro aus dem Konzert D-Dur von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

7+1 (sieben Stimmen und ein Keyboard), das Auswahlensemble des Abends, mit der Motette „Bevor des Tages Licht vergeht“

Die vereinigte Ensemble mit Psalm 73, 28 „Das ist meine Freude“ im zeitgenössischen Gewand von Matthias Trommer

Am Ende erklingt der Ruf „Verleih uns Frieden“….

für Frauenstimmen und Keyboard

Gemeinsam beschliessen Konzertpublikum und Mitwirkende den Abend mit dem berühmten Lied des Wandsbecker Boten Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ in der Melodie von Johann Abraham Peter Schulz (1747 – 1800)

Die Mitwirkenden des Abends tragen sich in die Chronik ein…

und diese Mitglieder des Chores überbringen die Chronik am folgenden Tag zum Konzert 283 nach Havelberg

Duch den Raum flogen die Töne und über dem Altar schwebt die Taube. Die Friedenskirche liegt am “Grünen Tor”, also zwischen Park Sanssouci und der Potsdamer Innenstadt. Die Fotos des Abends sind von Andreas Schoelzel

3.10.2012 Paul-Gerhardt-Kirche Lübben

Das 277. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet am Tag der Deutschen Einheit in der Paul-Gerhardt-Kirche Lübben im Spreewald statt

Das Konzert wird vom Bläserchor an der Paul-Gerhardt-Kirche und dem ökumenischen Chor Lübben unter der Leitung von Kantor Johannes Leonardy gestaltet. Zum Auftakt spielen die Bläser den Choral “Daß du mich einstimmen läßt in deinen Jubel”

Klaus-Martin Bresgott (m), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD übergibt die Chronik an Pfarrer Olaf Beier (r) und Kantor Johannes Leonardy

Strophen der Lieder Paul Gerhardts schmücken den Kirchenraum. Der bedeutende Kirchenliederdichter war von 1668 bis zu seinem Tode 1676 Pfarrer in Lübben

Im Konzert wechseln sich Musik, Wort und Bild ab

Pfarrer Olaf Beier spricht über die Geschichten, die auf dem Lübbener Taufstein abgebildet sind

Der Taufstein von Samuel Hanauer aus Strehla (Sachsen) stammt aus dem Jahr 1610 und ist aus Kalk-Sandstein. Hier im Bild: der Durchzug durch das Schilfmeer während der Flucht der Israeliten aus Ägypten

Im Dialog dazu singt die Gemeinde mit Begleitung durch die Bläser den Choral “Befiehl du deine Wege” (EG 361) von Paul Gerhardt (1607 – 1676)

Jutta Küchler spricht über die Darstellung der vier Evangelisten auf dem Taufstein

Hier Markus mit dem Löwen, an dem man diesen Evangelisten erkennt

Als eines der verbindenden Elemente der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ ist die Chronik auch in diesem Konzert präsent. In jetzt 277 Einträgen dokumentiert sie den Verlauf der Konzertreihe seit dem 1. Januar in Augsburg. EKD und Bundesregierung gehen mit der Aktion auf das Reformationsjubiläum 2017 zu

Auf das Taufsteinrelief “Die Taufe Jesu im Jordan” antworten die Bläser mit dem Choral “Ich bin getauft auf deinen Namen” (EG 200), Text: Johann Jakob Rambach, Melodie: Johann Balthasar König

Kantor Johannes Leonardy besticht durch sein äußerst klares Dirigat

“Sollt ich meinem Gott nicht singen” (EG 325), der Chor singt das Lied auf den Text Paul Gerhardts in einem Satz von Johann Schop

Auf das Taufstein-Relief “Lasset die Kindlein zu mir kommen” erklingt eines der berühmtesten Lieder Paul Gerhardts: “Nun ruhen alle Wälder” auf die Melodie von “Innsbruck, ich muss dich lassen” von Heinrich Isaac (1450 – 1517)

Zum Abschied musizieren Gemeinde, Chor und Bläser das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” (EG 324)

Nach dem Konzert tragen sich die Mitwirkenden in die Chronik ein

Im Fenster der Sakristei: Paul Gerhardt. Die Fotos aus Lübben sind von Andreas Schoelzel

2.10.2012 St. Nikolai Luckau

Das 276. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Nikolai Luckau statt. Die Konzertreihe zum Reformationsjubiläum 2017 ist damit im Spreewald angekommen

Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″) vom Kulturbüro des Rates der EKD stellt das Projekt vor und übergibt gemeinsam mit Kantor Peter-Michael Seifried (r, Jüterbog) die Chronik an den Luckauer Kantor Joachim Klebe

Den Konzertabend gestalten der Kammerchor “Cantemus”, die Nikoalikantorei Luckau, das Bach-Consort Cottbus und der Posaunenchor Giessmannsdorf unter der Leitung von Kantor Joachim Klebe

Zu Beginn erklingt das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” in einer von Joachim Klebe konzipierten Choralkantate…

mit Vokalsätzen von Johann Crüger (1598 – 1662) und Johann Georg Ebeling (1637 – 1676) sowie Einlagesätzen für Bläser von Gustav Gunsenheimer (*1934)

Die Werke des Konzertabends stammen überwiegend aus dem Archiv der Luckauer Kantorei. Von Friedrich Wilhelm Zachow (1663 – 1712), dem Orgellehrer Georg Friedrich Händels an der Marktkirche zu Halle/Saale, erklingt die festliche Kantate “Siehe, das ist Gottes Lamm”

Mit überzeugender Präsenz: Benjamin Glaubitz (l, Tenor) und Georg Finger (Bass)

Das Solistenquartett komplettieren Kerstin Domrös (l, Alt) und Rebekka Klebe (Sopran)

Meike Funken brilliert in der Kantate “Jauchzet Gott in allen Landen” für Solosopran, Trompeten, Streicher und Basso Continuo (BWV 51) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Das Bach-Consort Cottbus spielt auf historischen Instrumenten

Meike Funken präsentiert die bekannte Kantate in perlender Geläufigkeit und mit einem Esprit wie einst Adele Stolte

Von Friedrich Wilhelm Zachow erklingt die Kantate “Redet untereinander mit Psalmen und Lobgesängen” mit dem lehrhaften Schlusschor: “Ihr aber, gottergebne Seelen, lasst eure größte Freude sein, des Herren Werke zu erzählen”

Christian Möbius, Cembalist und Leiter des Bach-Consorts Cottbus

Mit Pauken…

und Trompeten…

erklingt zum Ende des Konzerts die Kantate “Danket dem Herrn” für zwei Violinen, zwei Trompeten, Pauken und Basso Continuo…

des Luckauer Kantors Johann Christoph Raubenius (gest. 1726 in Luckau). Raubenius war ein großer Sammler von Kompositionen seiner Zeit. Sie sind der Schatz des Luckauer Kantoreiarchivs. Der heutige Kantor Joachim Klebe bringt sie an diesem Abend zum Klingen

Die Orgel hat an diesem Abend Pause. Die Fotos aus der Nikolaikirche Luckau sind von Andreas Schoelzel