6.12.2012 Marienkirche zu Werdau

Das 341. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet am Nikolausabend unter der Überschrift “Wie soll ich dich empfangen” in der Marienkirche zu Werdau statt

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro der EKD stellt die Aktion vor und übergibt die Chronik an Pfarrer Andreas Richter (l) und KMD Diethard Bernstein (m). Die Künstlerin Christine Burkhardt hat den Werdauer Chronikeintrag gestaltet. Darin ist der Text des Leit-Liedes “Wie soll ich dich empfangen” in Form einer Glocke zu sehen. Die Marienkirche hat im Sommer drei neue Glocken geweiht

Die Konzertgemeinde ist aktiv in das Programm eingebunden. Zwischen den Kantaten singen alle Besucher Lieder zum Advent – hier “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit” (EG 1)

Von Vincent Lübeck (1654 – 1740) erklingt die Kantate “Willkommen, süßer Bräutigam”

Mezzosopranistin Kerstin Wünsch: “Oh großes Werk, o Wundernacht, dergleichen nie gefunden…” mit warmem Timbre

“O liebes Kind, o süßer Knab’, holdselig von Gebärden…” Strahlend und mit großen Bögen: Sopranistin Mona Deibele

Das Leit-Lied der Woche “Wie soll ich dich empfangen”, nach dem Text von Paul Gerhardt (1607 – 1676), erklingt in der espritreichen Kantate von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)

Kirchenmusikdirektor Diethard Bernstein übt mit Musikern und Konzertbesuchern den dreistimmigen Kanon “Er ist die rechte Freudensonn” (EG 2) …

den die Konzertbesucher mit viel Freude singen

Christoph und Ulrike Hennig (Violinen)

Mona Deibele, Kerstin Wünsch und Thomas Erler (Bariton)

Die Continuogruppe wird von KMD Diethard Bernstein angeführt

Am Fagott: Matthias Hillmann

Tobias Sigler am Violoncello

Peter Skamletz am Kontrabass

Am Ende des Konzerts erklingt die Kantate “Tochter Zion, singe Psalmen” von Wolfgang Carl Briegel (1626 – 1712)

Die Werdauer Konzertbesucher blättern in der Chronik. Die Fotos vom Nikoalausabend sind von Andreas Schoelzel

5.12.2012 Dom St. Marien Zwickau

Das 340. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet im Dom St. Marien Zwickau statt. Unter dem Herrnhuter Weihnachtsstern und dem gotischen Triumphkreuz erklingt Advents- und Weihnachtsmusik für Kammerchor, Streicher und Truhenorgel

Zum Auftakt erklingt die Triosonate A-Dur von Lelio Colista (1629 – 1680)

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD, stellt das Projekt vor…

und übergibt die Chronik an Kirchenmusikdirektor Henk Galenkamp

Unter dem um 1479 enstandenen sechsflügeligen Wandelaltar des Nürnberger Meisters Michael Wohlgemut (1434 – 1519) bringen das Auswahlensemble des Zwickauer Domchores, ein Streichertrio und Henk Galenkamp Kleinode des Frühbarock zum Klingen

Das Leit-Lied der Woche “Wie soll ich dich empfangen” erklingt in der selten zu hörenden Fassung für Chor und Instrumentalensemble von Michael Praetorius (1571 – 1621). Karl Schlosser und Christoph Neugebauer an den Violinen…

und Nikolaus Köhler am Violoncello

Im Mittelpunkt des Abends stehen Werke des frühbarocken Komponisten Wolfgang Carl Briegel (1626 – 1712). Nach seiner Ausbildung in Nürnberg war er ab 1650 Kantor im nahegelegenen Gotha. In der Musiktradition steht er zwischen Heinrich Schütz (1585 – 1672) und Johann Sebastian Bach (1685 – 1750). Sein klangvolles Chorwerk wird leider nur selten aufgeführt

An diesem Abend erklingen von Wolfgang Carl Briegel die Kantaten “Tochter Zion”, “Dein Sohn, o Gott, der Trost der Frommen” und “Freuet euch, ihr Menschenkinder”

Zwischen den Chor-Kantaten erklingen a-cappella Werke von Michael Praetorius und Johann Crüger (1598 – 1662)

“Fröhlich soll mein Herze springen”

Johann Samuel Beyer (1669 – 1744): “Erfreute Weihnachtszeit”

Zwischen den Chorwerken erklingt die “Sonata da Chiesa d-moll” von Arcangelo Corelli (1653 – 1713) und die Triosonate D-Dur von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Michael Praetorius: “Geborn ist uns Immanuel” – das Auswahlensemble des Zwickauer Domchores besticht durch eine hohe Stimmkultur und …

eine klangliche Präsenz, die KMD Henk Galenkamp dem Ensemble durch sein präzises Dirigat entlockt

Hier ein Blick durch das steinerne Maßwerk der Chorschranke auf die Musici. St. Marien wird seit 1935 als Dom bezeichnet. Die ursprünglich romanische Saalkirche entstand um 1180 und wurde zwischen 1453 und 1563 zur dreischiffigen Hallenkirche im spätgotischen Stil umgebaut. Von 1501 bis 1506 predigte hier der katholische Theologe und spätere Gegner Martin Luthers, Hieronymus Dungersheim (1465 – 1540). In der Frühzeit der Reformation predigte hier dann 1520 Thomas Müntzer (1489 – 1525). Er hatte engen Kontakt zu den “Zwickauer Propheten”, einer Gruppe radikal-schwärmerischer Anhänger der Reformation

Im Jahr 495 der Reformation unterschreiben die Musiker des Abends in der Chronik

Hier ein Detail der Kanzel. Kanzel und Taufstein von St. Marien wurden um 1538  von Paul Speck (gestorben 1557) geschaffen. Die Fotos aus dem Zwickauer Dom sind von Andreas Schoelzel

4.12.2012 St. Laurentiuskirche Auerbach

Das 339. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der St. Laurentiuskirche in Auerbach im Vogtland statt

Der Konzertnachmittag unter dem Motto “… o kommet doch all” wird gestaltet von der Kurrende und dem Instrumentalkreis Auerbach

Kirchenmusikdirektor Ulrich Meier eröffnet das Konzert mit Präludium und Fuge D-Dur von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)

In Erwartung des nahen Nikolaustages singen die Kinder der Kurrende das bekannte Nikolauslied “Lasst uns froh und munter sein” (Josef Annegarn, 1794 – 1843). Ursprünglich war die Kurrende ein aus ärmeren Schülern bestehender Chor protestantischer Schulen. Sie sangen (für Geld) auf Festen wie Hochzeiten und Trauerfeiern und zogen auch von Haus zu Haus.

Der Instrumentalkreis spielt eine Bearbeitung des Adventsliedes “Maria durch ein Dornwald ging” (an der Altblockflöte: Elisabeth Hesse)

An der Sopranblockflöte: Juliet Ullmann

Die Gitarren spielen: Antonia Naaß (l) und Christin Hermann (r)

Der Name Kurrende und die klassische Kleidung (Radmäntel mit weissem Überhang) sind bis heute in Sachsen und Thüringen erhalten, nicht nur in Holzfiguren als Weihnachtsschmuck

“Wie soll ich dich empfangen” – das Leit-Lied der Woche spielt KMD Ulrich Meier in einem Satz von Michael Schütz (*1964)

Nach mehreren Stadtbränden, zuletzt 1834, entstand der heutige Kirchenbau zwischen 1838 und 1840. 1839 wurde die Kirche neu geweiht und erhielt 1905/06 mehrere Buntglasfenster, die von Auerbacher Familien gestiftet wurden. Hier die Darstellung des Thesenanschlags Martin Luthers 1517 an der Wittenberger Schlosskirche

Die Kurrende singt im Wechsel mit der Konzertgemeinde “Ihr Kinderlein kommet” (Christoph von Schmidt, 1811)

Der Instrumentalkreis spielt Variationen über das Adventslied “Wir sagen euch an den lieben Advent” (Maria Ferschl, 1954)

Neben der Darstellung Martin Luthers und des Namensgebers der Kirche, Laurentius, finden sich in den Buntglasfenstern sechs Darstellungen aus dem Neuen Testament – hier die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium

Während des Liedes “Kommt, Kinder, kommt in raschem Lauf” (Siegfried Macht) werden aus den kleinen Konzertbesuchern die Heilige Familie…

und die Gratulantenschar rund um die Krippe

Auch das Schaf kommt zum Gratulieren

Daniela Meier erzählt die Geschichte der kleinen Miriam, die neben dem Stall von Bethlehem wohnt und als eine der Ersten das neugeborene Christkind sehen darf

Christiane Hesse spielt das Violoncello

Instrumentalkreis und Konzertgemeinde musizieren gemeinsam den Adventskanon “Seht, die gute Zeit ist nah” (Friedrich Walz, 1972)

Zum Abschluss spielt KMD Ulrich Meier an der historischen Jehmlich-Orgel von 1840 eine Fantasie über “Tochter Zion, freue dich” nach der Melodie (1747) von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro der EKD, KMD Ulrich Meier und Superintendent Rudolf Hesse (v.l.n.r.) präsentieren den Auerbacher Chronik-Eintrag. Die hier präsentierten Fotos aus Auerbach sind von Andreas Schoelzel

15.11.2012 Margarethenkirche Gotha

Das 320. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Margarethenkirche Gotha statt. Oberbürgermeister Knut Kreuch (r), hat KMD Jens Goldhardt (m) und Klaus-Martin Bresgott (Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012“ vom Kulturbüro der EKD) in seinem Amtszimmer im alten Gothaer Rathaus empfangen und trägt sich mit einem Grußwort in die Chronik ein

Oberbürgermeister Knut Kreuch, KMD Jens Goldhardt und Klaus-Martin Bresgott präsentieren gemeinsam mit der Künstlerin Bettina Schünemann (r) die Gothaer Seiten der Chronik. Bettina Schünemann wird die Seiten später gestalten

KMD Jens Goldhardt vor dem Konzert und seiner Orgel. Das Instrument stammt von der Potsdamer Orgelbaufirma Alexander Schuke und wurde am 21. Mai 1961 geweiht

Das Blechbläserensemble der Thüringer Philharmonie eröffnet den Konzertabend mit der Choralbearbeitung „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus dem Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) und spielt „Pops for four“ – vier Bearbeitungen berühmter Popsongs von Chris Hazell (*1948) – u.a. „Feelin’ easy“ von den Eagles und „Hallelujah“ von Leonhard Cohen. Im Vordergrund die von Bettina Schünemann gestalteten Gothaer Seiten in der Chronik

Nach einem doppelchörigen Madrigal des diesjährigen Jubilars Hans Leo Haßler (1564 – 1612) für Bläserquartett und Orgel spielt Jens Goldhardt den Orgelchoral BWV 645

Exzellent in Interpretation und Dynamik: die Partita in vier Sätzen von Manfred Schlenker (*1926)

Skulptur Philipp Melanchthons (1497 – 1560) am Hauptportal der Margarethenkirche

Maik Vent (Trompete)…

und Jens Goldhardt spielen die Choralbearbeitung zum Leit-Lied der Woche „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Johann Gottfried Walther (1684 – 1748)

Die Skulptur von Martin Luther (1483 – 1546) am Hauptportal, dem gotischen Brautportal, wurde, wie auch die Melanchthons, 1904 vom Gothaer Bildhauer Christian Behrens (1852 – 1905) geschaffen. 1522 hatte der Pfarrer von St. Margarethen, Johann Langenhan, das Evangelium erstmals in deutscher Sprache gepredigt. Luthers Freund Friedrich Myconius (1490 – 1546) wurde 1524 der erste Evangelische Superintendent der Stadt an der Via Regia von Paris nach Krakau

Der Zimbelstern begleitet den Choral in der dritten Strophe „Gloria sei dir gesungen mit Menschen– und mit Engelszungen, mit Harfen und mit Zimbeln schön“

Maik Vent und Albrecht Frank (Trompeten)…

sowie Andreas Umbreit und Christian Hentrich (Posaunen) überzeugen nuancenreich und stilsicher mit dem Gebet und dem Halleluja für Blechbläser von Anton Bruckner (1824 – 1896)

Konzertgemeinde, …

Bläser und Orgel singen und spielen das Leit-Lied der Woche „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, eines der berühmtesten Lieder von Philipp Nicolai aus dem Jahre 1599

Nach einem farbenreichen Konzertabend mit Pfeifen und Trompeten nehmen das Blechbläserensemble der Thüringer Philharmonie und KMD Jens Goldhardt den Applaus der Konzertbesucher entgegen

Nach dem Konzert blättern auch in Gotha die Besucher interessiert in der Chronik. Die Fotos aus der Margarethenkirche in Gotha sind von Andreas Schoelzel

14.11.2012 Augustinerkirche und Lutherkirche Erfurt

Das 319. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet als Wandelkonzert in der Augustinerkirche und in der Lutherkirche Erfurt statt

Das Augustinerkloster in Erfurt ist ein ab 1277 erbautes, ehemaliges Kloster der Augustiner-Eremiten, in dem Martin Luther zwischen 1505 und 1512 als Mönch lebte. 1507 wurde er zum Priester geweiht und las hier am 2. Mai 1507 seine erste Messe

Klaus-Martin Bresgott (l), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro der EKD, übergibt die Chronik an Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth, der gleichzeitig Kantor an der Augustinerkirche ist

Mitglieder der Augustiner-Kantorei, der Kantorei St. Thomas und des Ökumenischen Chores der Andreas- und Schottengemeinde singen zu Beginn “Wachet auf, ruft uns die Stimme” aus dem Oratorium “Paulus” von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Die Leitung der Chöre hat Kantorin Sabine Strobelt

Kantor Andreas Strobelt begleitet die Chöre

Pfarrerin Dr. Irene Mildenberger spricht über das Leit-Lied “Wachet auf, ruft uns die Stimme” und die Bereitschaft zum Warten und Erwarten

Bei der Choralbearbeitung von “Wachet auf, ruft uns die Stimme” (BWV 645) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) singt ein Auswahlensemble die Choralmelodie

KMD Prof. Matthias Dreißig begleitet die Konzertgemeinde bei den ersten beiden Strophen des Leit-Liedes

Der Chor singt die dritte Strophe des Leit-Liedes im Choralsatz von Johann Sebastian Bach

KMD Prof. Matthias Dreißig spielt die gewaltige Fantasie “Wachet auf, ruft uns die Stimme” op. 52,2, von Max Reger (1873 – 1916)

Im herbstlich-nebligen Erfurt geht es dann vom Augustinerkloster in der Altstadt…

in den Erfurter Norden zur Lutherkirche. Die Kirche ist ein rechteckiger Bau mit einem etwa 50 Meter hohen Westturm, die nach den Ideen des Art Déco von dem Berliner Architekten Peter Jürgensen (1873 – 1954) erbaut und 1927 geweiht worden ist

Kantor István Fülöp begrüßt Konzertbesucher, Musiker und Chronik in der Lutherkirche

Der Evangelische Posaunendienst und der Posaunendienst der benachbarten Regler-Kirche spielen zum Auftakt…

die Festliche Intrade von Thomas Riegler (*1965)

Kantor Andreas Strobel spielt die Choralimprovisation “Wachet auf, ruft uns die Stimme” aus op. 65 von Sigfrid Karg-Elert (1877 – 1933). Sein Kollege István Fülöp registriert an der Rühlmann-Orgel

Pfarrerin Dr. Irene Mildenberger spricht über Braut und Bräutigam im Hohelied wie in dem Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen, das dem Leit-Lied zugrunde liegt

LKMD Dietrich Ehrenwerth studiert mit der Konzertgemeinde den vierstimmigen Kanon “Wach auf, du Stadt Jerusalem” von Gunther Martin Göttsche (*1953) ein

“Jauchzet dem Herrn alle Welt” – die berühmte Psalmvertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingt…

unter der Leitung von Kantor Johannes Häußler in einer Bearbeitung für Bläserchor

KMD Prof. Matthias Dreißig begeistert mit der Toccata über “Wachet auf, ruft uns die Stimme” von Jan Janca (*1933)

Die Orgel der Lutherkirche wurde 1928 von der  mitteldeutschen Orgelbaufirma Wilhelm Rühlmann aus Zörbig gebaut. Das dem romantischen Klangideal verpflichtete Taschenladen-Instrument hat 46 Register auf drei Manualen und dem Pedal

Konzertbesucher und Mitwirkende tragen sich in die Chronik ein

Das gutgelaunte Team Erfurter Kantoren präsentiert nach dem Wandelkonzert noch einmal gemeinsam die Chronik: István Fülöp, KMD Prof. Matthias Dreißig, Klaus-Martin Bresgott, Johannes Häußler, LKMD Dietrich Ehrenwerth und Karin Ehrenwerth (v.l.n.r.). Die Fotos aus den Erfurter Kirchen sind von Andreas Schoelzel

13.11.2012 Stadtkirche Divi Blasii Mühlhausen

 

Das 318. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Stadtkirche Divi Blasii Mühlhausen (Thüringen) statt. Die im 13. Jahrhundert als romanische Basilika begonnene Kirche aus Travertin wurde um 1350 als dreischiffige gotische Hallenkirche vollendet. Bauherr war der Deutsche Orden

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) war an dieser Kirche 1707 – 1708 als Organist tätig. Hier entstand eine seiner schönsten und ergreifendsten Kantaten “Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir” (BWV 131). Die Bronzeplastik von Karl Friedrich Messerschmidt wurde 2009 aufgestellt

Zur Marktzeit erklingen in der Kirche Choralbearbeitungen zum Leit-Lied der Woche: “Wachet auf, ruft uns die Stimme” (Philipp Nicolai, 1599)

Kreiskantor Andreas Fauß (l, Sondershausen) und Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD) übergeben die Chronik an Kreiskantor Oliver Stechbart im thüringischen Mühlhausen

Die Disposition für die Orgel war von Johann Sebastian Bach während seines Kantorats in Mühlhausen entworfen worden. 1957 wurde die Orgel von der Firma Schuke aus Potsdam neu gebaut. Auf Anraten Albert Schweitzers (1875 – 1965) wurde dabei die Bachsche Disposition übernommen. So sind seine Werke hier im originalen Klang zu hören

Zu Beginn spielt Kreiskantor Oliver Stechbart das Choralvorspiel zum Leit-Lied der Woche von seinem Amtsvorgänger Johann Sebastian Bach

Pfarrer Teja Begrich führt in den Text des Liedes ein

Das schmiedeeiserne Chorgitter, das den Chorraum vom Langhaus trennt, stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts

Die 14-blättrige Rosette im nördlichen Querhaus hat ihr Vorbild im Westgiebel von Notre-Dame in Paris

Kreiskantor Oliver Stechbart mit der Choralbearbeitung zum Leit-Lied von Gottfried August Homilius (1714 – 1785)

Die Luther-Statue an der östlichen Stirnwand des südlichen Seitenschiffes wurde um 1900 von dem Mühlhäuser Bildhauer Friedrich Pfannschmidt erschaffen

Die Konzertgemeinde singt das Leit-Lied “Wachet auf, ruft uns die Stimme” (EG 147)

Pfarrer Teja Begrich liest das Gleichnis der klugen und der törichten Jungfrauen aus dem Matthäus-Evangelium, auf dem der Text des Leit-Liedes beruht

Der Vorgänger Johann Sebastian Bachs als Organist und Kantor an Divi Blasii war Johann Georg Ahle (1651 – 1706) – der Komponist des Chorals “Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne” (Philipp von Zeesen, 1619 – 1689)

In der winterlich-kalten Kirche erklingen Fantasien über das Leit-Lied von Johann Christian Kittel (1732 – 1809) und Karl Piutti (1846 – 1902)

Pfarrer Teja Begrich entläßt die Konzertgemeinde mit dem Segen in den sonnigen Tag

Zum Abschluß erklingt die Choralfantasie “Wachet auf, ruft uns die Stimme” von Sigfrid Karg-Ehlert (1877 – 1933)

Mühlhausen lag im Zentrum von Reformation – und Bauernkriegen. Auf dem Marktplatz kündet eine Zeitleiste von der wechselhaften Geschichte der Stadt. Der hier ansässige Prediger Thomas Müntzer (1489 – 1525), einer der führenden Köpfe der radikalreformatorischen Bewegung, verfasste hier seine “Mühlhäuser elf Artikel” und fordert: „Die Macht soll gegeben werden dem gemeinen Volk“

Die Fotos aus der Kirche und vom Marktplatz sind von Andreas Schoelzel

 

6.11.2012 St.-Jakobs-Kirche Köthen/Anhalt

Das 311. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob in Köthen/Anhalt statt. Die dreischiffige Hallenkirche mit den Doppeltürmen und der Fürstengruft, deren heutiger Bau 1400 begonnen wurde, ist das Wahrzeichen der Stadt. Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)  war hier von 1717 bis 1723 zu seiner Ernennung als Thomaskantor Kapellmeister und Director derer Cammer-Musiquen des reformierten Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen (1694 – 1728)

Kantor Eckhart Rittweger (2.v.l.) und Klaus-Martin Bresgott (2.v.r.), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD, Berlin, präsentieren die Chronik und überbringen sie an KMD Martina Apitz (l) und Pfarrer Horst Leischner (r). Klaus-Martin Bresgott stellt das Projekt vor

Im Mittelpunkt des Konzerts steht das Leit-Lied der Woche „Nun lob, mein Seel, den Herren“ in Bearbeitungen für Orgel aus dem 17., 18., 19., 20. und 21. Jahrhundert

KMD Martina Apitz registriert farbenreich und akzentuiert – hier bei der Bearbeitung von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)

Die Orgel der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob in Köthen/Anhalt stammt von Friedrich Ladegast (1818 – 1905) aus Weißenfels, einem der bedeutendsten deutschen Orgelbaumeister der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, den auch Albert Schweitzer (1875 – 1965) sehr schätzte. Ladegast errichtete die Orgel, die sich stark an der Tradition Gottfried Silbermanns orientiert, dabei aber auch viele französische Einflüsse des 19. Jahrhunderts aufnimmt, 1872

Pfarrer Horst Leischner öffnet den Blick für das Leit-Lied der Woche, dessen Melodie dem alten Liebeslied „Weiß mir ein Blümlein blaue“ entstammt, das durch den „Zupfgeigenhansl“ berühmt und an vielen Lagerfeuern gesungen wurde

Weitere Bearbeitungen erklingen von Eberhardt Wenzel (1891 – 1972) …

Johann Gottfried Walther (1684 – 1748), Waldemar von Baußnern (1855 – 1933) …

Georg Friedrich Kauffmann (1679 – 1735) und Christoph Weinhart (*1958)

An exponierter Stelle lauscht die Chronik dem Konzert

Den Choral aus der Kantate 167 „Ihr Menschen rühmet Gottes Liebe“ von Johann Sebastian Bach spielen Kantor Eckart Rittweger (Trompete) …

… und KMD Martina Apitz zum Finale des Konzertes gemeinsam

Gast des Konzertes ist auch Landeskirchenmusikdirektor Martin Herrmann aus Dessau. Gemeinsam wird die Chronik präsentiert (v.l.n.r.) von: Kantor Eckhart Rittweger (Gernrode), Pfarrer Horst Leischner (Köthen/Anhalt), Initiator Klaus-Martin Bresgott (Berlin), LKMD Martin Herrmann (Dessau) und KMD Martina Apitz (Köthen/Anhalt)

Eine der 2010 entstandenen Luther-Figuren von Ottmar Hörl (*1950) steht auch in der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob in Köthen/Anhalt. Die Fotos aus dieser Kirche stammen von Andreas Schoelzel

 

5.11.2012 St. Petrus und Paulus Neudorf/Harz

Das 310. Konzert der Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ der EKD findet in St. Petrus und Paulus in Neudorf im Harz statt. Mit dem Menuett aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) eröffnet der Bläserchor St. Cyriakus Gernrode den Konzertabend

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion vom Kulturbüro der EKD, erläutert die Reihe und übergibt die Chronik an Kantor Eckhart Rittweger (r)

Chor, Bläser und Konzertgemeinde stimmen zu Beginn das Leit-Lied der Woche „Nun lob, mein Seel, den Herren“ (Psalm 103) in einem Satz von Heinrich Schütz (1585 – 1672) an

Von Reinhard Gramm (*1961) erklingt „Ich lobe meinen Gott“

Die Kantoreien aus Gernrode und Ballenstedt singen gemeinsam…

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750): Sei Lob und Preis mit Ehren …

und Knut Nystedt (*1915): Laudate

Die Bläser nehmen die Konzertgäste mit in amerikanische Musiktraditionen. Es erklingen „Let us break bread“ von Richard Roblee (*1943) und „God shall wipe away“ von Karl Jenkins (*1944)

Kantor Eckhart Rittweger leitet die Ensembles mit großer Umsicht

Die Chöre bringen Werke der Romantik ein …

von Richard Bartmuß (1859 – 1910) erklingt „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“

von Bernhard Klein (1793 – 1832) hören die Besucher die kleine Motette „Auf dich, o Herr, vertrauet meine Seele“

der „Irische Reisesegen“ in der Vertonung von Bob Chilcott (*1955) führt alle Ensemble zusammen

Am Ende erklingt noch einmal das Leit-Lied der Woche „Nun lob, mein Seel, den Herren“ mit einer vorangestellten Choralphantasie von Kantor Eckhart Rittweger (*1960)

Nicht ohne Zugabe gehen die Konzertbesucher in den Abend. Der Bläserchor St. Cyriakus spielt „Oh when the saints“ in einer Bearbeitung von Ralf Grössler (*1958)

Auch in Neudorf weckt die inzwischen äußerst schwergewichtige Chronik das Interesse der Besucher

OKR Manfred Seifert (Dessau), Klaus-Martin Bresgott (Kulturbüro der EKD, Berlin), Kantor Eckhart Rittweger (Gernrode) und Pfarrer Dr. Michael Labahn (Neudorf) präsentieren die Chronik (v.l.n.r.). Die Fotos aus dem kleinen Ort in der Gemeinde Harzgerode im Harz sind von Andreas Schoelzel

28.10.2012 St. Nicolai Burg

Das 302. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Nicolai in Burg statt. Nach einem kurzen Abstecher nach Thüringen beginnt die neue Woche der Konzertreihe nun im Jerichower Land, nordöstlich von Magdeburg

Klaus-Martin Bresgott (m), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD, erläutert die Konzertreihe und übergibt die Chronik an Kreiskantorin Cornelia Frenkel (l) und Superintendentin Ute Mertens

Im Konzert spielen vier Bläserchöre des Kirchenkreises: die Chöre aus Stremme, Genthin, Parchau/Burg und Möckern/Loburg

Pfarrer Johannes Möcker aus Schlagenthin bläst selbst Posaune und moderiert den Abend

Zum Auftakt erklingt eine Intrade von Hans Leo Haßler (1564 – 1612), dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 400. Mal jährt

Von Georg Friedrich Händel (1685 – 1757) erklingen eine Allemande und eine Gavotte sowie eine Bearbeitung des „Halleluja“ aus dem „Messias“ (HWV 56)

Im schlichten Innenraum von St. Nicolai fällt besonders die Kanzel ins Auge. Hier die Evangelisten Markus und Lukas

Ein Hymnus nach Ambrosius von Mailand erklingt in der Bearbeitung für tiefe Stimmen von Friedrich Silcher (1789 – 1860)

Von Michael Schütz (*1963) erklingt „Impressions“

Gemeinsam mit den Bläsern singt die Konzertgemeinde das Leit-Lied der Woche „Was Gott tut, das ist wohlgetan“

Kreiskantorin Cornelia Frenkel führt die vier Bläserchöre souverän zusammen

Von Scott Joplin (um 1867 – 1917) erklingt der bekannte Ragtime „The Entertainer“

„Bleib bei uns, Herr“ – der sechsstimmige Chorsatz von Joseph Gabriel Rheinberger (1839 – 1901) erklingt in der Fassung für Bläserchor

Nach einer Canzone à 4 von Johann Pachelbel (1653 – 1706) erklingt der Irische Reisesegen, den Bläser und Konzertgemeinde gemeinsam anstimmen

Dicht umlagert ist die Chronik auch im Jerichower Land

Auch in Burg gilt: Eine(r) macht das Licht aus. Und die Fotos aus St. Nicolai sind von Andreas Schoelzel

 

27.10.2012 St. Peter und Paul Sömmerda

Das 301. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Peter und Paul in Sömmerda statt

Johannes Selle ist direkt gewählter Bundestagsabgeordneter aus der Region. Als Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestages begrüßt er die Konzertbesucher und stellt die Errungenschaften der Reformation für unseren heutigen Alltag heraus. So führte Martin Luther mit eigenen Dichtungen den muttersprachlichen Gesang im Gottesdienst ein, übersetzte die Bibel ins Deutsche und schuf mit dem Torgauer Kantor Johann Walter (1496 – 1570) das erste Gesangbuch für die Gemeinde

Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″) vom Kulturbüro  der EKD, stellt die Konzertreihe vor und übergibt gemeinsam mit MdB Johannes Selle die Chronik an die Regionalkantorin Christine Cremer (r)

Das Konzert steht unter der Überschrift “Seht Ihr den Mond dort stehen?” und stellt das Leit-Lied der Woche (“Der Mond ist aufgegangen”, EG 482) in verschiedenen Sätzen und espritreichen Variationen in den Mittelpunkt des Abends

Henrike Cremer am Violoncello

Eine wertvolle Kassettendecke aus dem späten 17. Jahrhundert schmückt den Kirchenraum. Die Ausmalungen zeigen Porträts biblischer und kirchenhistorischer Figuren. Oben in der Mitte ein Bildnis Martin Luthers (1483 – 1546)

Das Blechbläserensemble der Regionalgemeinde Straußfurt mit der Canzon à 4 (aus dem Pfarrarchiv Udestedt) von Samuel Scheidt (1587 – 1654). Hier Peter Klein und Otfried Heinrich an den Hörnern

An den Posaunen: Daniela Kämmerer und Ralf Kleb (Leitung)

Das Magnificat, BWV 10, von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) wird von den Frauen der Kantorei St. Bonifatius gesungen

Der Kinderchor der Regionalgemeinde singt gemeinsam mit der Kantorei St. Bonifatius und Gästen “Wenn du die Nacht zur Erde senkst” von Thomas Tallis (1505 – 1583) in einem Arrangement von Kenneth Brown und einem Text von Raymund Weber (*1939) nach einem Hymnus von Thomas Ken (1637 – 1711)

Kantorin Christine Cremer hat gemeinsam mit Schülern der Salzmann-Schule und der Evangelischen Grundschule ein buntes Programm zusammengestellt

Schülerinnen und Schüler der Salzmann-Schule haben eine Foto-Dokumentation über den Mond erstellt, Kinder der Evangelischen Grundschule haben ihre Bilder vom Mond in Tusche gezeichnet. Sie sind an den Kirchenwänden ausgestellt

Kantorin Christine Cremer wartet mit einer phantasievollen Partita (2007) über das Leit-Lied von Jürgen Borstelmann und einem illustren “Abendlieds Spaziergang durch den Notenschrank” (2005) von Christiane Michel-Ostertun auf. Die erste Orgel der Petrikirche wurde im Jahr 1705 von Johann Georg Krippendorf gebaut. Nach mehreren Umbauten wurde die Orgel zuletzt 1957 durch Gerhard Kirchner aus Weimar gründlich repariert und klanglich etwas verändert

“… in der Dämmrung Hülle” finden wir zu uns selbst und zu Gott – Pfarrerin Angela Fuhrmann mit Gedanken zum Leit-Lied

Der Kinderchor wartet mit einer besonderen Überraschung auf. Als “Betthupferl” singen sie mit dem Lied über die Leseratte ihr Lob auf die Bildung: Die belesene Ratte rettet sich dank ihrer Bildung vor dem gefrässigen Hauskater

Chöre und Konzertgemeinde singen zum Abschluss…

gemeinsam das Leit-Lied in einem Satz von Fritz Werner (1898 – 1977)

Dann wird eingepackt…

die Chronik von Besuchern und Mitwirkenden unterzeichnet…

und von Pfarrerin Angela Fuhrmann mit dem Kirchensiegel beglaubigt

Die Figuren auf dem Epitaph an der Südseite der Kirche begrüßen und verabschieden die Kirchenbesucher zuverlässig seit Jahrhunderten. Aus dem Jahr 1308 stammt die erste urkundliche Erwähnung der Kirche, die den Heiligen Petrus und Paulus geweiht ist. Die Fotos aus Sömmerda sind von Andreas Schoelzel