6.1.2013 Abschied von “366+1, Kirche klingt 2012″

Die Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ ist vielstimmig durch das vergangene Jahr gegangen und nun zu Ende – die Kirchen klingen in reformatorischer Vielfalt weiter, die Kirchenmusik sowieso!

Über www.kulturkirchen.org wollen wir weiter gern davon wissen und daran teilhaben können, vor allem aber andere daran teilhaben lassen.
Herzlichen Dank für ein tolles volles Jahr im Rahmen des Themenjahres “Reformation und Musik” an alle Musici und Mitwirkenden vor, hinter und in den Kulissen sagen die 366er Aktivisten (v.l.n.r.): Ralf Klöden (Grafik), Katharina Motikat (Finanzen), Klaus-Martin Bresgott (Idee, Konzeption, Organisation), Angelika Beer (Öffentlichkeitsarbeit) und Andreas Schoelzel (Fotos).

Über die Kalenderfunktion oben rechts oder hier http://ekd-366plus1.de/KIRCHE-KLINGT-2012/2012/12/ kommen Sie (auf dieser Website) locker ins vergangene Jahr und können sich weiterhin die Bilder von 190 Konzerten ansehen. Oder Sie starten am 1. Januar in Augsburg: http://ekd-366plus1.de/KIRCHE-KLINGT-2012/2012/01/01/

Das sei nicht verschwiegen: dieses Bild entstand in der Berliner Elisabethkirche

31.12.2012 St. Johanniskirche Zittau

Das 366. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet als Festgottesdienst in der St. Johanniskirche Zittau statt

Die Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD geht damit am Silvesterabend in der 1837 geweihten und jetzt frisch sanierten Schinkel-Kirche zuende. Die längste Konzertreihe des Jahres hat im Rahmen des Themenjahres “Reformation und Musik” der Lutherdekade seit dem 1. Januar täglich mit einem Konzert die Kirchen gefüllt. Musici aus allen Landeskirchen und Bundesländern bewiesen täglich die Vielfältigkeit ihres Könnens

Den festlichen Abschluss gestalten das erweiterte Collegium musicum Zittau und ein Solistenquartett unter der Leitung von Katrin Bethke

Klaus-Martin Bresgott (r, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD) übergibt die Chronik an Pfarrer Christoph Stempel (m) und Kantorin Katrin Bethke

Dr. Wolfram Hoppe unterstützt das Collegium musicum Zittau an der Orgel

Zum Auftakt erklingt die Sinfonia Nr. 1 für drei Trompeten, Pauken, Streicher und Basso continuo von Johann Christian Hertel (1697 – 1754)

Das Solistenquartett – Maria Meckel (Sopran), Katrin Valk (Alt), Christian Hacker (Tenor) und Raphael Hering (Bass) (v.l.n.r.) – leuchtet mit dem Choral “Lobt Gott den Herrn der Herrlichkeit” von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Die Lesung am Altjahresabend stammt aus dem Römerbrief: “Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes”

Das “Gloria” erklingt in der deutschen Fassung aus dem “Messias” von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Das “Halleluja” erklingt in der Fassung für vier Solostimmen aus op. 70 von Neithard Bethke (*1942)

Pfarrer Christoph Stempel nimmt das Paulus-Wort als Ausgangspunkt für seine Predigt über Dietrich Bonhoeffers Gedicht “Von guten Mächten treu und still umgeben”

Im Anschluss erklingt die Choralkantate “Von guten Mächten treu und still umgeben” op. 7 (1965) für Soli, Streicher, Querflöte und konzertierende Orgel von Neithard Bethke. An der Querflöte: Letizia Turini

OKR Christoph Seele, Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens beim Freistaat Sachsen, überbringt ein Grußwort der Landeskirche

Mitglieder des Collegium musicum Zittau

Unter der 1887 erstellten Kopie des segnenden Christus von Bertel Thorvaldsen (1770 – 1844) spendet Pfarrer Christoph Stempel der Konzertgemeinde den Segen für das neue Jahr

Zum Abschluss des Festgottesdienstes erklingt die Sinfonia Nr. 3 für drei Trompeten, Pauken, Streicher und Basso continuo von Johann Christian Hertel

Tragen sich nach brilliantem Spiel in die Chronik ein: die Trompeter Josef Simeth, Tilman Peter und Marcus Kuhn

Die Fotos aus der St. Johanniskirche Zittau sind von Andreas Schoelzel

30.12.2012 Kirchensaal der Brüdergemeine Herrnhut

Das 365. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet als Musikalischer Festschluss im Kirchensaal der Brüdergemeine Herrnhut statt. Die Brüdergemeine hat ihren Ursprung in der böhmischen Reformation und speist ihre Theologie aus dem Protestantismus und dem Pietismus des Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 – 1760). Die Herrnhuter “Losungen”, tägliche Andachtsverse aus der Bibel, werden hier in der Gemeinde seit 1731 gezogen und heute weltweit in 55 Sprachen verbreitet und gelesen

Klaus-Martin Bresgott (2.v.l., Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″) und Angelika Beer (r) vom Kulturbüro der EKD überbringen die Chronik an den Liturgen Olaf Nippe (l) und Kantor Peter Kubath (2.v.r.)

“Groß Friede wird auf Erden sein” –- in dem musikalischen Festschluss nach “Nine Lessons and Carols” erklingen Werke von Michael Praetorius (1571 – 1621), Leonhart Schröter (1532 – 1601), Johann Abraham Peter Schulz (1747 – 1800) und anderen

Peter Kubath leitet den Kirchenchor der Brüdergemeine

“Freut euch, ihr lieben Christen” – der Kirchenchor singt im Wechsel und mit Unterstützung der Orgel das Lied von Leonhart Schröder

Von der Empore erklingt die Kantorei mit weihnachtlich leuchtendem Chorklang

Dorothea Burckhardt leitet den Herrnhuter Bläserchor, der sowohl die Choräle begleitet als auch mit eigenen Interpretationen aufwartet – hier mit einem Larghetto von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Die Gemeinde ist vielfältig in den musikalischen Festschluss eingebunden und singt im Wechsel mit der Kantorei und dem Bläserchor Lieder der weihnachtlichen Tradition: “Wisst ihr noch, wie es geschehen? Immer werden wir’s erzählen…”

Kantor Peter Kubath führt den Chor mit Energie und rhythmischer Genauigkeit

Donata Burckhardt singt in innigen strahlenden Bögen “Maria sitzt am Rosenhag” op. 76 von Max Reger (1873 – 1916)

Liturg Olaf Nippe liest die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium und die Prophetien des Jesaja

Organist Martin Hesse spielt das “Puer natus in Bethlehem” von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707) und ein Magnificat von Samuel Scheidt (1587 – 1654)

Der Herrnhuter Bläserchor mit dem “Tollite hostias” von Camille Saint-Saëns (1835 – 1921)

Die Gemeinde singt: “Brich an, du schönes Morgenlicht! Das ist der alte Morgen nicht, der täglich wiederkehret… Der Himmel ist jetzt nicht mehr weit, es naht die selge Gotteszeit der Freiheit und der Liebe” von Max von Schenkendorf (1783 – 1817)


Am Ende erklingt das Leit-Lied des Tages “Quem Pastores laudavere”, das der Chor…

die Gemeinde…

und die Bläser im Wechsel singen und spielen

“O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit”, ein sizilianisches Weihnachtslied mit einem Text von Johannes Daniel Falk (1768 – 1826)

Die vorletzte Seite der Chronik wird nach dem musikalischen Festschluss in Herrnhut gestaltet…

und die lange Reise durch die deutsche Kirchenlandschaft bestaunt

Die Fotos vom musikalischen Festschluss unter dem einzigen Herrnhuter Stern mit 110 Zacken, eine Sonderanfertigung für den Kirchensaal in der Herrnhuter Brüdergemeine, sind von Andreas Schoelzel. Den fertigen Herrnhuter Chronikeintrag präsentieren Liturg Olaf Nippe, Kantor Peter Kubath sowie Klaus-Martin Bresgott und Angelika Beer vom Kulturbüro des Rates der EKD (v.l.n.r.)

29.12.2012 Maria-und-Martha-Kirche Bautzen

Das 364. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Maria-und-Martha-Kirche Bautzen statt. KMD Matthias Pfund spielt an der Eule-Orgel ein weihnachtliches Orgelkonzert zum Leit-Lied der Woche “Tochter Zion, freue dich”

Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD) erläutert die Konzertreihe und übergibt die Chronik an Pfarrerin Claudia Scharschmidt (l) und Richard Ciesielski

Kirchenmusikdirektor Matthias Pfund hat das Konzert mit vier Triptychen gestaltet. Händels Lehrer Friedrich Wilhelm Zachow (1663 – 1712), Georg Friedrich Händel (1685 – 1759), Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) steuern jeweils den ersten und dritten Satz eines Triptychons bei

Als Mittelteil der Triptychen hört die Konzertgemeinde jeweils Bearbeitungen zum Leit-Lied der Woche “Tochter Zion, freue dich”. Zu Beginn erklingt die Fuge von Helmut Walcha (1907 – 1991), am Ende das Choralvorspiel von Paul Eberhard Kreisel (1931 – 2011)

Darüber hinaus setzt Matthias Pfund Zäsuren mit eigenen Improvisationen über das Leit-Lied und einen “Marcia alla Mendelssohn”

Filigran und verspielt: die Fuge G-Dur von Friedrich Wilhelm Zachow

Majestätisch und erhaben: Präludium und Fuge c-moll von Johann Sebastian Bach

Matthias Pfund steht eine vielfältig registrierbare Eule-Orgel zur Verfügung. Die traditionsreiche Bautzener Orgelbaufirma Eule baute die zweimanualige Orgel mit der Werknummer 526 im Jahr 1985

Die heutige Maria-und-Martha-Kirche wurde zwischen 1888 und 1891 im frühgotischen Stil vom Dresdner Architekten Christian Schramm mit einer gasbefeuerten Warmluftheizung erbaut

Die Melodie von “Tochter Zion, freue dich” entstammt Händels Oratorium “Judas Maccabäus” von 1747. Kirchenlied wurde es erst im 19. Jahrhundert durch den Theologen Friedrich Heinrich Ranke (1798 – 1876), der 1826 den Text auf den eigentlichen Marsch dichtete

Facettenreich und mit großer dynamischer Bandbreite spielt KMD Matthias Pfund den Festhymnus “Tochter Zion, freue dich” von Max Gulbins (1862 – 1932)

Die Fotos aus der Maria-und-Martha-Kirche Bautzen sind von Andreas Schoelzel

28.12.2012 Bergkirche Oybin

Das 363. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Bergkirche Oybin statt. An der Brüstung der Empore finden sich Darstellungen der Bergpredigt. Oybin in der Oberlausitz liegt im Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Polen

Heinz Eggert, Staatsminister a.D. und in den 1980er Jahren Pfarrer in dieser Kirche, begrüßt die Konzertbesucher und führt mit Worten aus seiner Weihnachtspredigt von 1988 in das Konzert mit dem Liedermacher Stephan Krawczyk ein

Klaus-Martin Bresgott (2.v.l., Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD) übergibt die Chronik an Pfarrerin Annette Kalettka, Stephan Krawczyk und Heinz Eggert (v.r.n.l.)

Mit seinem Lied “Heute” eröffnet Stephan Krawczyk das Konzert: “Heute stehn die Türen offen, Heute ist ein schönes Licht…”

Stephan Krawczyk hat sich für sein aktuelles Programm mit dem Reformator Martin Luther auseinandergesetzt. In dem Lied “Ich, Martin Luther” heißt es: “So wie ich bin, kann ich das Unrecht schwer ertragen, hab gewartet auf den richtigen Moment…”

Krawczyk zitiert aus Luthers Tischreden…

zur Erheiterung und Irritation der Anwesenden

Die Oybiner Bergkirche ist in den Fels über dem Kurort gebaut, die Kirchenbänke stehen über dem ansteigenden Berghang wie in einem Theatersaal

Auf der Kindergitarre spielt Stephan Krawczyk das Lied von dem Hund, der in das Huhn verliebt ist. Dabei singen die Konzertbesucher den Refrain mit: “Denn sie versteht nicht seine Sprache…”

Aus seiner aktuellen CD “erdverbunden, luftvermählt” spielt Krawczyk das Lied “Wieder stehen”: “Hoffnung kommt nicht vor der Trauer, Rettung kommt von Ohnmacht nicht. Leben ist von kurzer Dauer, keine Zeit mehr für Verzicht.”

Liebstes Begleitinstrument neben der Gitarre ist das Bandoneon. Stephan Krawzcyk spielt darauf Bertolt Brechts (1898 – 1956) Lied vom Speichellecker

“Ich liebe es zu leben, das muss man mir verzeihen. Und wer das nicht verzeihen kann, der kommt bei mir nicht rein.” (Aus dem Lied “Geben”)

Pfarrerin Annette Kalettka bedankt sich bei Stephan Krawczyk für den Konzertabend und beschreibt humorvoll die unterschiedlichen Blicke auf Luthers Welt- und Frauenbild. Sie schließt mit Luthers Abendsegen

Zum Abschluss singt Stephan Krawczyk ein Plädoyer auf die Zweisamkeit: “Ich lache so gern zu zweit, zu zweit. Und ich hab schon überlegt, ob ichs mir abgewöhnen soll, doch jetzt bist du da, da muss ich mir das doch nicht abgewöhnen, du da, da gewöhn ich mir das doch nicht ab.” (aus: “Du da”)

Mit der Kindergitarre spielt er sein Lied über Kinder: “Auf frischer Tat”

Die Predella des Barockaltars der 1734 errichteten Bergkirche Oybin zeigt eine Darstellung des Heiligen Abendmahls. Die Fotos des Konzerts sind von Andreas Schoelzel

20.12.2012 Thomaskirche Leipzig

Konzentration vor dem Auftritt: das 355. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Leipziger Thomaskirche statt. Der Thomanerchor singt sein traditionsreiches Weihnachtsliederprogramm

Bis auf den letzten Platz gefüllt ist die Leipziger Thomaskirche

Thomaskantor Prof. Georg Christoph Biller dirigiert zu Beginn des Konzertabends “Wie soll ich dich empfangen” von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Melodie: Hans Leo Haßler (1564 – 1612)

Man sieht es ihnen nicht wirklich an: die “Thomaner” feiern im zu Ende gehenden Jahr ihren 800. Geburtstag. Diesen Abend gestalten sie mit Werken von Thomaskantoren, so “Wohlauf mit hellem Ton” von Kurt Thomas (1904 – 1973, Thomaskantor 1957 – 1960)

“Es kommt ein Schiff, geladen” ist ein adventlicher Choral und gehört zu den ältesten geistlichen Liedern in deutscher Sprache. Es ist das Leit-Lied der Woche. Hier wird es gesungen in einem Satz von Thomaskantor Georg Christoph Biller (*1955)

Mit äußerster Präzision dirigiert Georg Christoph Biller seit 1992 den Chor

“Schaut hin, dort liegt im finsteren Stall” (BWV 248/17), nach einer Melodie von Martin Luther für vierstimmigen Chor und Continuo komponiert von Johann Sebastian Bach (Thomaskantor 1723 – 1750)

“Durchdringe die Sphären in jauchzenden Chören” von August Eberhard Müller (1767 – 1817, Thomaskantor 1800 – 1810) aus der Weihnachtskantate “Siehe, ich verkündige euch”, bearbeitet für vierstimmigen Chor und Instrumente von Georg Christoph Biller

Dóra Ombódi spielt die Flöte, Konstanze Beyer die Violine

Sascha Werchau (Violoncello) und Claus-Peter Nebelung (Violone)

Almuth Reuther begleitet den Chor an der Continuo-Orgel

“Nun  bist du, Heiland, wirklich da” für vierstimmigen Chor komponiert von Ernst Friedrich Richter (1808 – 1879, Thomaskantor 1868 – 1879)

Thomasorganist Ullrich Böhme spielt Werke von Carl Piutti (1846 – 1902, Thomasorganist 1880 – 1902), Johann Kuhnau (1660 – 1722, Thomasorganit 1684 – 1701) sowie fünf weihnachtliche Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach

“O, du fröhliche” singen Chor und Gemeinde in einem Satz des heutigen Thomaskantors

Mit “Stille Nacht, heilige Nacht” von Gustav Schreck (1849 – 1918, Thomaskantor 1893 – 1917), Melodie: Franz Xaver Gruber (1787 – 1863) in einem Satz von Georg Christoph Biller, wird die Konzertgemeinde in den Abend verabschiedet …

und bedankt sich mit stehenden Ovationen

Prof. Georg Christoph Biller (3.v.r.) und der Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Feist (l) präsentieren gemeinsam mit Angelika Beer (r) vom Kulturbüro des Rates der EKD und einigen Ensemble-Mitgliedern nach dem Konzert den Chronik-Eintrag der Thomaner

Der Eintrag wird noch vervollständigt mit den Unterschriften von Sängern …

und Kantor

Die Fotos aus der Thomaskirche sind von Andreas Schoelzel

15.12.2012 Süsterkirche Bielefeld

Mit einem musikalischen Gottesdienst wird am Samstag das Festival “Reformation und Musik – Jazz erst Recht” in der Bielefelder Süsterkirche fortgesetzt. Nach dem Eingangsgebet begleitet Uwe Steinmetz (l) am Saxofon Pfarrer Bertold Becker (r) bei der Chorallesung “Ihr Lieben Christen freut Euch nun”

Daniel Stickan begleitet an der Orgel

Uwe Steinmetz beginnt das Konzert im Chorraum der evangelisch-reformierten Süsterkirche und geht von dort…

auf die Orgelempore. Gemeinsam mit Daniel Stickan und…

der Sängerin Efrat Alony präsentieren sie ihr Programm “In Spirit & Waves – Jazz wird Kirchenmusik”. Zu Beginn “Ciacona” von Daniel Stickan (*1980)

“My Heart is in the Highlands” von Arvo Pärt (*1935), hier spielt Uwe Steinmetz die Piccoloflöte

“Waves” von Daniel Stickan erklingen unter dem Netzgewölbe der Süsterkirche

Mehr Informationen zum hier präsentierten Konzertprogramm gibt es unter www.wavesmusic.de

“In dich hab ich gehoffet, Herr” eine Komposition von Daniel Stickan zu Psalm 31

Pfarrer Bertold Becker spricht mit der Konzertgemeinde das “Vater Unser” und erteilt den Segen

Den Abschluss des musikalischen Gottesdienstes an diesem Adventssamstag bildet das musikalische Friedensgebet “Verleih uns Frieden gnädiglich”. Die Fotos aus der Süsterkirche Bielefeld sind von Andreas Schoelzel

14.12.2012 Süsterkirche Bielefeld

Das Mitternachtskonzert bei “Reformation und Musik – Jazz erst recht” wird von Dr. Vicco von Bülow, Dezernent im Kirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen und bekennender Jazz-Fan, mit einem Grußwort eröffnet

Die Musiker der Nacht sind Uwe Steinmetz & Gäste. Sie stellen in ihrem Konzert das jüngst erschienene “Real Faithbook of Great Hymns” vor, in dem über 250 Jazzarrangements berühmter Choräle aus der Feder amerikanischer, englischer, mitteleuropäischer und asiatischer Jazzmusiker versammelt sind

Uwe Steinmetz gilt als einer der renommiertesten und kreativsten Saxofonisten seiner Generation. Regelmäßig lädt er verschiedene Musiker zu Sessions ein

Besonderer Gast des Konzertes in der Bielefelder Süsterkirche ist Pascal von Wroblewsky. Sie singt u.a. eine Adaption von …

“Maria durch ein Dornwald ging”

Feinfühlig für das Soundgeflecht und mit Phantasie für den Dialog: Arne Jansen an der Gitarre

Kann nicht nur Saxofon: Uwe Steinmetz mit der Piccoloflöte

Im Spiel kreativ vereint um eine klingende Mitte …

im Altarraum in der Süsterkirche

Bringt aus der Schweiz den swingenden Groove ein: Simon Wunderlin am Schlagzeug

Eins mit dem Sound. Er ist Sound und lässt dabei sogar noch die Instrumente heil: Daniel Stickan am Flügel

Mit strömend pulsierenden Beat: Andreas Edelmann am Kontrabass

Im Spiel eine vielfarbige Einheit und der Motor der Band: Bassist und Schlagzeuger

Kreativer Kopf mit silbernen Bögen und Ausflügen ins Reich (musikalischer) Phantasie: Uwe Steinmetz am Sopransaxofon

Das Beleuchter-Team der Jungen Gemeinde der Süsterkirche schafft mit ihren Lichteffekten stetig wechselnde Lichtstimmungen

Souverän zwischen Funky und Swing, Hard Bob und Slow Bossa – Arne Jansen, Andreas Edelmann und Simon Wunderlin (v.l.n.r.)

Die Fotos einer farbenreichen Jazz-Nacht in der Süsterkirche in Bielefeld sind von Andreas Schoelzel

 

14.12.2012 Süsterplatz Bielefeld

Pascal von Wroblewsky & Band eröffnen mit ihrem Konzert auf dem Bielefelder Süsterplatz das Festival “Reformation und Musik – Jazz erst Recht”, eine Sonderveranstaltung im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD

Mit starker Präsenz und viel Leidenschaft in der Stimme gelingt es der Berliner Jazz-Sangerin Pascal von Wroblewsky …

… das Publikum auf dem Platz vor der Süsterkirche nicht nur zum Innehalten sondern zum Dabeisein zu bewegen

Gemeinsam mit ihrer Band steht sie auf der Open-Air-Bühne von Radio Bielefeld:

souverän und mit zehn Fingern an den Gitarren: Jürgen Heckel

12 Zylinder am Schlagzeug: Peter Michailow…

spielfreudig am fünfsaitigen Bass: Max Hughes…

mit Verve auf der Klaviatur der Gefühle – Pascal von Wroblwesky samtig und zerbrechlich mit “I´m not in love”…

exzentrisch und leidenschaftlich mit “Go your own way”, very cool bei “I shot the sheriff”

Außerdem holt sie immer neue Percussion-Instrumente auf die Bühne, …

die sie auf ihren Tourneen quer durch Länder und Kontinente gesammelt hat

Peter Michailow spielt Kälte und Regen an die Wand – hier bei “Lucky Man”

Da bläst es Pascal von Wroblewsky fast die sternfunkelnde Mütze vom Kopf

Mit “Move over” halten Pascal von Wroblewsky und Band…

auch bei strömendem Regen das Publikum warm und im Rhythmus

“Smoke on the water” – jemals besser gehört?? Und jemals passender als hier?

Die Lichter am Weihnachtsbaum waren erloschen, die Musik geht weiter und die Jazzfans bleiben

Die Band hat im Regen gespielt, aber nicht “Singing in the rain”

Dafür gab es noch zwei Zugaben aus Pascal von Wroblewskys “Seventies Songbook”. Die Fotos vom Bielefelder Süsterplatz sind von Andreas Schoelzel

7.12.2012 St. Georgenkirche Glauchau

Das 342. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der St. Georgenkirche Glauchau statt. Zum Auftakt spielt KMD Guido Schmiedel an der Silbermann-Orgel von 1730 zwei Bearbeitungen des Leit-Liedes der Woche “Wie soll ich dich empfangen” (EG 11) von Ewald Weiß (1907 – 1998) und aus op. 65 von Sigfrid Karg-Elert (1877 – 1933)

Klaus-Martin Bresgott, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro der EKD erläutert die Stafette und übergibt die Chronik an KMD Guido Schmiedel (m) und Pfarrer Matthias Große (r)

Im ersten Teil des Konzertes stehen jazzige Choralberabeitungen für Chor von Jonathan Leistner (*1982) auf dem Programm. Der ökumenische Glauchauer Gospelchor singt “Es kommt ein Schiff geladen” (EG 8) und das Leit-Lied der Woche “Wie soll ich dich empfangen” (EG 11)

Unter der inspirierenden Leitung von KMD Guido Schmiedel erklingt das Magnificat, der Lobgesang der Maria, in englischer Textfassung in einer Komposition von Michael Benedict Bender (*1958)

Die Glauchauer St. Georgenkirche beherbergt mehrere Marien-Darstellungen, unter anderem den Altar der Anna Selbdritt des Altenburger Künstlers Franz Geringswald, entstanden um 1500. Neben Maria sieht man links oben Joseph mit dem Kreuz, neben Anna rechts oben ihren Gemahl Joachim. Über allem thront in der Mitte Gottvater mit der Taube des Heiligen Geistes

KMD Guido Schmiedel improvisiert an der 1998 wieder geweihten Silbermann-Orgel über die Choral-Melodie  von “Wie soll ich dich empfangen” von Johann Crüger (1598 – 1662)

Während dessen schreiben Landrat Dr. Christoph Scheurer und …

Nico Tippelt, kultur- und kirchenpolitischer Sprecher der FDP im Sächsischen Landtag, Verse aus dem Lukas-Evangelium in die “Glauchauer-Bibel”, die von Glauchauer Bürgern und Prominenten handschriftlich verfasst wird

Den Hauptteil des Konzertes bestreitet der Zschopauer Liedermacher Jonathan Leistner mit Werken seiner aktuellen CDs “nicht mehr weniger” und “vokabularvegetarier”

Gemeinsam mit exzellent aufgelegten Musikern führt er die Konzertbesucher auf neue Bahnen, in denen seine Texte zwischen “Was ist wichtig? Was ist nichts wert?” und “Du bist vollkommen  / aufgenommen. Willkommen, Mensch!” ihren klingenden Raum haben

Musikant par excellence: Toni Müller am Schlagzeug

Mit groovendem Puls wie aus Luisiana: Bassist Tobias Brunn

Nahe an den Ohren der Chronik – zwischen Jazz und chilligem Lounge-Sound, dabei …

textlich immer hellwach: Jonathan Leistner

Im letzten Teil übernimmt wieder KMD Guido Schmiedel das Zepter. Mit espritreicher Begleitung durch das Leistner-Trio singt der Glauchauer Gospelchor …

“I wanna be closer” und …

“Jesus Majesty”

Am Keyboard wird der Gospelchor stilsicher von Robert Metzeroth begleitet

Am Ende singen und spielen das Leistner-Trio und der Glauchauer Gospelchor die Hymne “Joy to the world”

Nach dem Konzert unterschreiben die Musikerinnen und Musiker im Glauchauer Chronikeintrag. Die Fotos aus der barocken Stadtkirche St. Georgen sind von Andreas Schoelzel