21.10.2012 St. Lorenz Nürnberg

Adam Kraft, der Steinmetz von St. Lorenz, hat sich hier am Sakramentshäuschen in Stein verewigt. Das Sakramentshäuschen steht im großen Hallenchor, in dem das Festival „Wurzeln und Flügel“ am Sonntag seinen Abschluss findet…

mit einem Konzert des Athesinus Consort Berlin. KMD Matthias Ank begrüßt das Berliner Ensemble und die Besucher des Konzerts unter dem englischen Gruß

Am Beginn erklingt der „Totentanz“ op 12,2 von Hugo Distler (1908 – 1942), der Mitglied der Kirchengemeinde St. Lorenz war. Distlers „Totentanz“ gilt als der bedeutendste Totentanz des 20. Jahrhunderts. Er orientiert sich an den „Sprüchen von Leben und Tod“ von Leonhard Lechner Athesinus. Distler hat Aphorismen des schlesischen Mystikers Angelus Silesius vertont. Sie erklingen im Wechsel mit Variationen über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ für Flöte-Solo, gespielt von Simon Borutzki

Ulrike Barth und Susanne Wilsdorf (Sopran) sowie Heike O. Scheel und Wiebke Kretzschmar (Alt) bilden das Frauenquartett des Ensembles (v.l.n.r.)

Klaus-Martin Bresgott hat das Athesinus Consort 1992 gegründet

Thomas A. Volle und Stephan M. Gähler (Tenor), Sebastian N. Myrus und Stefan Q. Drexlmeier (Bass) sind das Männerquartett (v.l.n.r.)

Christus, der Weltenrichter – Thema der Werke des Konzertes und als Relief am südlichen Querhaus von St. Lorenz

Das Männerquartett des Athesinus Consorts bringt drei Choräle der Reformationszeit in einer Bearbeitung von Frank Schwemmer (*1961) zur Uraufführung: „Wer nur den lieben Gott läßt walten“, „Mein schönste Zier“ und „Jesu, geh voran“

Im Anschluss erklingt von Frank Schwemmer das Tryptichon „Du bist mein Schlaf“ nach Gedichten von Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) und des diesjährigen Hölty-Preisträgers Christian Lehnert (*1969)

Simon Borutzki spielt Psalm 118 aus dem Flöten-Lusthof von Jacob van Eyck (um 1590 – 1657). Van Eyck war von Geburt an blind und war einer der bekanntesten Musiker seiner Zeit, Blockflötenvirtuose und Glockenexperte

Als dritter Konzertteil erklingen die „Musikalischen Exequien“ (SWV 279 – 281) von Heinrich Schütz (1585 – 1672)

Die fünfstimmige Motette „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“ (das Hohelied des Simeon) bildet den Abschluss der Musikalischen Exequien

Die Seraphim (Ulrike Barth und Susanne Wilsdorf) und Beata anima (Sebastian N. Myrus) singen ihren Part aus dem entfernten nördlichen Chorumgang

Arno Schneider begleitet das Ensemble an der Truhenorgel

Als Zugabe erklingt vom Patron des Ensembles, Leonhard Lechner Athesinus (1553 – 1606), dessen berühmtes Abschiedslied „Gott b’hüte dich, des gleichen mich“. Leonhard Lechner ist für Nürnberg kein Unbekannter: er war an der Schule von St. Lorenz tätig und brachte hier seine erste Motetten-Sammlung heraus. Die Fotos des Konzerts in der grössten protestantischen Kirche Bayerns sind von Andreas Schoelzel

21.10.2012 Festgottesdienst St. Lorenz Nürnberg

Am Sonntag beginnt das Festival „Wurzeln und Flügel“, eine der Sonderveranstaltungen im Rahmen der Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ der EKD, mit einem Festgottesdienst. Er steht unter dem Motto des Evangelientextes „Das Unkraut unter dem Weizen“ (Matthäus 13, 24-30). Das Vokalensemble St. Lorenz bringt unter der Leitung von KMD Matthias Ank die selten zu hörende „Deutsche Messe“ (1952) von Johann Nepomuk David (1895 – 1977) zur Aufführung

Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein begrüßt als Liturgin die Gottesdienstgemeinde

Zu Beginn singt die Gemeinde „All Morgen ist ganz frisch und neu“ (EG 440)

Das Vokalensemble St. Lorenz singt das Evangelium in einer Vertonung von Andreas Raselius (um 1563 – 1602) für fünfstimmigen Chor a cappella. Soliloquenten unter Verwendung eines Rezitationstons der Reformationszeit

OKR Reinhard Mawick, Pressesprecher der EKD, predigt über den ersten Brief des Paulus an die Korinther: „Das sage ich aber, liebe Schwestern und Brüder: Die Zeit ist kurz… Denn das Wesen dieser Welt vergeht.“ (1. Korinther 7, 29 – 31)

Eine kurze Zeit kann auch lang werden – OKR Reinhard Mawick erinnert an das letzte Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft. Noch in der 60. Minute hatte sie 4:0 geführt. In der Schlussminute erzielten die Schweden mit dem 4:4 den Ausgleich. So ist in kurzer Zeit ganz viel passiert…

Die liturgischen Teile erklingen in der verdeutschten Fassung von Thomas Müntzer (um 1489–1525)

In protestantischer Tradition wechseln sich Chor und Gemeinde beim Singen ab

KMD Matthias Ank, hier an der Orgel, hat die musikalische Leitung des Gottesdienstes

Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein lädt die Gemeinde zum Abendmahl ein

Zum Abschluss des Festgottesdienstes erklingt der Introitus zum „ampt vom heylgen geist“ nach Thomas Müntzer. Die Fotos vom Festgottesdienst in St. Lorenz sind von Andreas Schoelzel.

20.10.2012 St. Lorenz Nürnberg: “Wurzeln und Flügel”

Das Festival „Wurzeln und Flügel“ ist eine der Sonderveranstaltungen im Rahmen der Aktion „366+1, Kirche klingt 2012“ der EKD. Nachdem die Konzertstafette bereits im Januar in St. Lorenz gastierte, erklingen bei diesem Festival unter dem englischen Gruß von Veit Stoß (1447 – 1533) bedeutende Werke aus der Tradition evangelischer Kirchenmusik im Kontext mit Uraufführungen zu Liedern der Reformation

Bei dem Auftaktkonzert am Abend spielt Martin Sander an der fünfmanualigen Orgel von St. Lorenz Praeludium und Fuge Es-Dur (BWV 552, 1-2) sowie die Missa brevis (BWV 669 – 671) und die Katechismuslieder von Martin Luther (BWV 675 – 688) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Das ensembleKONTRASTE bringt die auf den Bachschen Werken fußenden Bearbeitungen des Schweizer Komponisten Burkhard Kinzler (*1963) zur Uraufführung. Die Bearbeitungen sind ein Auftragswerk für das Festival „Wurzeln und Flügel“

Vor der Bachschen Orgelbearbeitung erklingt der ihr jeweils zugrunde liegende Choral in der Bearbeitung für Kammerensemble

Die Leitung der Uraufführung hat Lorenzkantor KMD Matthias Ank

Der Heidelberger Organist Martin Sander bringt Instrument und Raum in verzaubernden Einklang und gestaltet das Bachsche Œuvre farbenprächtig und in großen Bögen

Burkhard Kinzler hat die Bearbeitungen für ein Kammermusikensemble konzipiert: Flöte, Klarinette, Saxophon, Posaune, Violoncello, Kontrabass und Schlagwerk

Laurentius lauscht, schaut und hat an allem sein Wohlgefallen

Der Komponist Burkhard Kinzler (l) ist für diese Uraufführung eigens aus der Schweiz nach Nürnberg gekommen. Gemeinsam mit KMD Matthias Ank freut er sich über eine gelungene Uraufführung. Die Fotos des abendlichen Konzerts sind von Andreas Schoelzel

18.10.2012 Französische Friedrichstadtkirche Berlin

Das 292. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte statt. Vor dem “N” der Buchtauschaktion “Am Anfang war das Wort” im Hintergrund erwartet die Besucher die “Messe à l’usage des Paroisses” von François Couperin (1668-1733).

“Musik überwindet die konfessionellen Grenzen spielend”, so Dr. Jürgen Kaiser, Pfarrer an der Französischen Kirche zu Berlin, in seiner Begrüßung. Die Kirche wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts für die aus Frankreich geflohenen Hugenotten errichtet, die als Reformierte im damaligen Preußen Zuflucht fanden.

Gemeinsam mit dem Initiator von “366+1, Kirche klingt 2012″, Klaus-Martin Bresgott (l.) vom Kulturbüro des EKD, blättert Jürgen Kaiser in der Chronik und zeigt die große kirchenmusikalische Vielfalt auf, mit der sich dieses Konzert-Tagebuch füllt.

Als Botschafterin des Rates der EKD für den Reformationsjubiläum 2017 spricht Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann über die elementare Bedeutung von Singen und Musik für die evangelische Spiritualität.

“Die Seele verstummt, wenn das Singen aufhört”, betont sie und verweist auf Martin Luthers Worte, dass es nach der Theologie keine Kunst gebe, die mit der Musik verglichen werden können. Denn es ist die Musik, die es vermag, Ruhe und ein fröhliches Gemüt zu schaffen.

Die Choralschola der Französischen Friedrichstadtkirche erfüllt den Kirchenraum mit gregorianischen Gesängen, …

… die im Wechsel mit der Orgel zu hören sind.

Eindrücklich an der Orgel: KMD Kilian Nauhaus, der diese katholische Messe des französischen Barock für das Konzert in der reformierten Kirche innerhalb der Lutherdekade ausgewählt hat.

Nacheinander werden auf Latein gesungen und an der Orgel kunstvoll ausgestaltet: die liturgischen Stücke “Kyrie”, “Gloria”, “Sanctus”, “Agnus Dei”, dazu ein instrumentales Offertorium und abschließend das “Ite”.

Couperins Orgelmesse klingt auf der 1985 erbauten Orgel besonders gehaltvoll, da diese dem altfranzösischen Orgelbau nachempfunden ist. In seiner “Messe für den Gemeindegebrauch” wird die Loslösung der Musik von liturgischen Zwängen im Hören greifbar.

Dankt für den Applaus: Die Choralschola unter der Leitung von Kilian Nauhaus (r.).

Nach dem Konzert trägt das Publikum zur Gestaltung der Chronik bei, …

… die mit dem Eintrag zum 292. Konzert präsentiert wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, Klaus-Martin Bresgott, KMD Kilian Nauhaus und Dr. Jürgen Kaiser (v.l.n.r.).

Danach wird sie eingepackt, um weiterzureisen, dieses Mal von Berlin-Mitte nach Mariendorf im Süden der Bundeshauptstadt.

Fotos: Theresa Becherer

13.10.2012 Stiftskirche Heiligengrabe

Das 287. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Stiftskirche des Klosters Heiligengrabe im Norden Brandenburgs statt. Instrumental gestalten Sandra Vorndamm (Alt-Blockflöte) und Sebastian Glöckner (Cembalo) einen musikalischen Bilderbogen mit Sonaten von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Anna Amalia von Preussen (1723-1787) und einer Sarabande von Christoph Nichelmann (1717-1762).

Friederike Rupprecht, Äbtissin des evangelischen Frauenkonvents, der im Kloster nach der Tradition der Zisterzienserinnen lebt, begrüßt das Publikum.

Gemeinsam gesungene Lieder durchziehen das Programm, u. a. das Leitlied der Woche “Mein schönste Zier und Kleinod bist”, “Gelobet seist du, Jesu Christ” und “Stern, auf den ich schaue”, begleitet von Sebastian Glöckner am Cembalo.

Mit eindrücklicher Vokalmusik des Zisterzienserordens aus dem Mittelalter ziehen feierlich durch den Kreuzgang in die Kapelle ein (v.l.n.r.): Ellen Hünigen (Mezzo-Sopran), Susanne Wilsdorf und Amy Green (beide Sopran).

Neben dem Hymnus “Ave maris stella”, einem Kyrie und einem Gloria präsentieren die Sängerinnen des Vokalensembles VOX NOSTRA die beiden Antiphone “Pulchra es” und “Salve regina”.

Nach dem Konzert verewigen sich die Besucherinnen und Besucher in der Chronik, …

… die, bereichert mit dem Eintrag aus Heiligengrabe, nach Görlitz in die schlesische Oberlausitz weitergereicht wird.

Fotos: Roloff Langkabel

12.10.2012 Nikolaikirche Berlin-Mitte

Das 286. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Nikolaikirche in der alten Mitte Berlins statt

Reinhard Mawik, Pressesprecher der EKD, begrüßt die Besucher zum Konzert mit Musik des 17. Jahrhunderts und verdeutlicht mit einem Blick auf die Landkarte den Weg, den die Konzertreihe in den vergangenen 285 Tagen bereits zurückgelegt hat – und wo die nächsten Konzerte stattfinden werden

Kantor Peter-Michael Seifried (l, Jüterbog) bringt die Chronik vom Vorabend aus Neuruppin und übergibt sie an den Kurator der Nikolaikirche, Albrecht Henkys. Nikolai ist die älteste Kirche Berlins und wird von der Stiftung Stadtmuseum Berlin als Museum genutzt, sowie als Ort für Konzerte und besondere Festveranstaltungen. So fand hier im Januar 1991 die konstituierende Sitzung des gesamtberliner Abgeordnetenhauses (Landtages) statt

Das “Vokalensemble Lankwitz”, “Concerto Grosso Berlin” und Solisten verzaubern die Besucher in der gut gefüllten Kirche mit Musik aus dem Barock

KMD Christian Finke erinnert mit dem Programm an den am 9. April 1598 im heutigen Guben geborenen Johann Crüger und die Musik seiner Zeit. 40 Jahre lang war Crüger Gymnasiallehrer in Berlin und “Director Musices” an der Nikolaikirche. Er starb 1662

Zu Beginn erklingen fünf dreistimmige Motetten Crügers über Bibelworte, im Wechsel von Chor und Solisten

“Concerto Grosso Berlin” spielt die Passacaglia von Biagio Marini (1594 – 1663): Beatix Hellhammer und Christiane Volke (Violine), Michael Reudenbach (Orgel), Friederike Däublin (Violone) und Andreas Vetter (Cello)

Das “VII. Magnificat per Concerto à 5″ aus Crügers “Laudes Dei Vespertinae” von 1645 lässt im Wechsel Psalmtonmodelle, instrumental-solistische und konzertierende Sinfoniae und Orgelversetten erklingen

Von Giovanni Gabrielli (1557 – 1612) erklingt die Motette “Hodie completi sunt”

Cécile Kempenaers (Sopran), Karola Hausburg (Alt), Philipp Neumann (Tenor) und Christoph Drescher (Bass) sind die Solisten des Abends (v.l.n.r.)


Andreas Vetter mit einem (Barock-)Cello und Friederike Däublin mit der Violone, einem historischen Instrument, das zu den Gamben gehört und (klanglich) deren Übergang zum Kontrabass darstellt

Von Heinrich Schütz (1585 – 1672) erklingen die Motetten “Verleih uns Frieden genädiglich” und “Gib unsern Fürsten”

Teile des Barockaltars sind in der Kirche erhalten

Das Leit-Lied der Woche “Mein schönste Zier und Kleinod bist” wird gemeinsam von Konzertbesuchern…

und Chor gesungen. Das Abendlied vom Ende des 16. Jahrhunderts erklingt in einem Satz von Seth Calvisius in einer Bearbeitung von Michael Praetorius (1609)

Langer Applaus nach einem kurzweiligen Konzertabend

Die Fotos aus der Nikolaikirche, die dem umliegenden Nikolaiviertel seinen Namen gab, sind von Andreas Schoelzel

8.10.2012 Friedenskirche Potsdam

Das 282. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Friedenskirche Potsdam statt. Hier ein Blick in die Apsis der Kirche, verziert mit einem original venezianischen Mosaik aus dem 13. Jahrhundert

Die von Ludwig Persius erbaute Kirche ist die Kirche des Hauses Hohenzollern. Hier liegen Friedrich Wilhelm IV (der Romantiker auf dem Thron) und seine Gemahlin Elisabeth Luise begraben

Kantor Andreas Behrendt (Lehnin) und Sängerin Barbara Weigel bringen die Chronik vom Konzert am Vorabend aus Brandenburg

Klaus-Martin Bresgott, Initiator von “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro des Rates der EKD (l) und Kantor Andreas Behrendt übergeben die Chronik an Klaus Büstrin aus der Potsdamer Friedensgemeinde

Die Mitglieder der Kirchenchöre der Evangelischen Pfingstkirche Potsdam, aus Potsdam-Eiche und aus Werder a. d. Havel, singen das Leit-Lied der Woche „Mein schönste Zier“ im Satz des Vorvorgängers von Johann Sebastian Bach in Leipzig, Sethus Calvisius (1656 – 1715)

Psalm 139,5 „Von allen Seiten umgibst du mich“ in einer Vertonung von Kantor Matthias Trommer (*1951), gesungen von Gundula Eichhorst, Maren Lüttgehölter und Birgit Toaspern (v.l.n.r.) – Schola Cantricium Potsdam

Das Keyboardtrio: Jens Osterland, Dirk Reinecken und Matthias Trommer (v.l.n.r.) begleitet die Schola und intoniert Johann Sebastian Bachs Trio G-Dur (BWV 586) im Stile der legendären Tangerine Dream

Die Schola (rechts: Marina Philippova) mit der Liedmotette „Wenn der Tag vergeht“ von Hans Jürgen Hufeisen (*1954) im Satz von Matthias Trommer

Klaus Büstrin liest Texte von Antje Sabine Naegeli

Das Trio La Sonnerie (Potsdam-Berlin) mit Hannes Immelmann (Traversflöte), Juliane Laake (Gambe) und Christine Kessler (Cembalo) brilliert mit der Triosonate G-Dur (BWV 1039) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Die Traversflöte, das Lieblingsinstrument Friedrich II.

Klaus Büstrin und Kantor Matthias Trommer interpretieren die Sintflut (Text: Frieder Burkhardt)

Im Dialog dazu das Kyrie für Querflöte und Orgel von Wolfgang Stockmeier (*1931)

Das Trio La Sonnerie mit dem farbenprächtigen Piacevole und Allegro aus dem Konzert D-Dur von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

7+1 (sieben Stimmen und ein Keyboard), das Auswahlensemble des Abends, mit der Motette „Bevor des Tages Licht vergeht“

Die vereinigte Ensemble mit Psalm 73, 28 „Das ist meine Freude“ im zeitgenössischen Gewand von Matthias Trommer

Am Ende erklingt der Ruf „Verleih uns Frieden“….

für Frauenstimmen und Keyboard

Gemeinsam beschliessen Konzertpublikum und Mitwirkende den Abend mit dem berühmten Lied des Wandsbecker Boten Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ in der Melodie von Johann Abraham Peter Schulz (1747 – 1800)

Die Mitwirkenden des Abends tragen sich in die Chronik ein…

und diese Mitglieder des Chores überbringen die Chronik am folgenden Tag zum Konzert 283 nach Havelberg

Duch den Raum flogen die Töne und über dem Altar schwebt die Taube. Die Friedenskirche liegt am “Grünen Tor”, also zwischen Park Sanssouci und der Potsdamer Innenstadt. Die Fotos des Abends sind von Andreas Schoelzel

3.10.2012 Paul-Gerhardt-Kirche Lübben

Das 277. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet am Tag der Deutschen Einheit in der Paul-Gerhardt-Kirche Lübben im Spreewald statt

Das Konzert wird vom Bläserchor an der Paul-Gerhardt-Kirche und dem ökumenischen Chor Lübben unter der Leitung von Kantor Johannes Leonardy gestaltet. Zum Auftakt spielen die Bläser den Choral “Daß du mich einstimmen läßt in deinen Jubel”

Klaus-Martin Bresgott (m), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD übergibt die Chronik an Pfarrer Olaf Beier (r) und Kantor Johannes Leonardy

Strophen der Lieder Paul Gerhardts schmücken den Kirchenraum. Der bedeutende Kirchenliederdichter war von 1668 bis zu seinem Tode 1676 Pfarrer in Lübben

Im Konzert wechseln sich Musik, Wort und Bild ab

Pfarrer Olaf Beier spricht über die Geschichten, die auf dem Lübbener Taufstein abgebildet sind

Der Taufstein von Samuel Hanauer aus Strehla (Sachsen) stammt aus dem Jahr 1610 und ist aus Kalk-Sandstein. Hier im Bild: der Durchzug durch das Schilfmeer während der Flucht der Israeliten aus Ägypten

Im Dialog dazu singt die Gemeinde mit Begleitung durch die Bläser den Choral “Befiehl du deine Wege” (EG 361) von Paul Gerhardt (1607 – 1676)

Jutta Küchler spricht über die Darstellung der vier Evangelisten auf dem Taufstein

Hier Markus mit dem Löwen, an dem man diesen Evangelisten erkennt

Als eines der verbindenden Elemente der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ ist die Chronik auch in diesem Konzert präsent. In jetzt 277 Einträgen dokumentiert sie den Verlauf der Konzertreihe seit dem 1. Januar in Augsburg. EKD und Bundesregierung gehen mit der Aktion auf das Reformationsjubiläum 2017 zu

Auf das Taufsteinrelief “Die Taufe Jesu im Jordan” antworten die Bläser mit dem Choral “Ich bin getauft auf deinen Namen” (EG 200), Text: Johann Jakob Rambach, Melodie: Johann Balthasar König

Kantor Johannes Leonardy besticht durch sein äußerst klares Dirigat

“Sollt ich meinem Gott nicht singen” (EG 325), der Chor singt das Lied auf den Text Paul Gerhardts in einem Satz von Johann Schop

Auf das Taufstein-Relief “Lasset die Kindlein zu mir kommen” erklingt eines der berühmtesten Lieder Paul Gerhardts: “Nun ruhen alle Wälder” auf die Melodie von “Innsbruck, ich muss dich lassen” von Heinrich Isaac (1450 – 1517)

Zum Abschied musizieren Gemeinde, Chor und Bläser das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” (EG 324)

Nach dem Konzert tragen sich die Mitwirkenden in die Chronik ein

Im Fenster der Sakristei: Paul Gerhardt. Die Fotos aus Lübben sind von Andreas Schoelzel

2.10.2012 St. Nikolai Luckau

Das 276. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Nikolai Luckau statt. Die Konzertreihe zum Reformationsjubiläum 2017 ist damit im Spreewald angekommen

Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″) vom Kulturbüro des Rates der EKD stellt das Projekt vor und übergibt gemeinsam mit Kantor Peter-Michael Seifried (r, Jüterbog) die Chronik an den Luckauer Kantor Joachim Klebe

Den Konzertabend gestalten der Kammerchor “Cantemus”, die Nikoalikantorei Luckau, das Bach-Consort Cottbus und der Posaunenchor Giessmannsdorf unter der Leitung von Kantor Joachim Klebe

Zu Beginn erklingt das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” in einer von Joachim Klebe konzipierten Choralkantate…

mit Vokalsätzen von Johann Crüger (1598 – 1662) und Johann Georg Ebeling (1637 – 1676) sowie Einlagesätzen für Bläser von Gustav Gunsenheimer (*1934)

Die Werke des Konzertabends stammen überwiegend aus dem Archiv der Luckauer Kantorei. Von Friedrich Wilhelm Zachow (1663 – 1712), dem Orgellehrer Georg Friedrich Händels an der Marktkirche zu Halle/Saale, erklingt die festliche Kantate “Siehe, das ist Gottes Lamm”

Mit überzeugender Präsenz: Benjamin Glaubitz (l, Tenor) und Georg Finger (Bass)

Das Solistenquartett komplettieren Kerstin Domrös (l, Alt) und Rebekka Klebe (Sopran)

Meike Funken brilliert in der Kantate “Jauchzet Gott in allen Landen” für Solosopran, Trompeten, Streicher und Basso Continuo (BWV 51) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Das Bach-Consort Cottbus spielt auf historischen Instrumenten

Meike Funken präsentiert die bekannte Kantate in perlender Geläufigkeit und mit einem Esprit wie einst Adele Stolte

Von Friedrich Wilhelm Zachow erklingt die Kantate “Redet untereinander mit Psalmen und Lobgesängen” mit dem lehrhaften Schlusschor: “Ihr aber, gottergebne Seelen, lasst eure größte Freude sein, des Herren Werke zu erzählen”

Christian Möbius, Cembalist und Leiter des Bach-Consorts Cottbus

Mit Pauken…

und Trompeten…

erklingt zum Ende des Konzerts die Kantate “Danket dem Herrn” für zwei Violinen, zwei Trompeten, Pauken und Basso Continuo…

des Luckauer Kantors Johann Christoph Raubenius (gest. 1726 in Luckau). Raubenius war ein großer Sammler von Kompositionen seiner Zeit. Sie sind der Schatz des Luckauer Kantoreiarchivs. Der heutige Kantor Joachim Klebe bringt sie an diesem Abend zum Klingen

Die Orgel hat an diesem Abend Pause. Die Fotos aus der Nikolaikirche Luckau sind von Andreas Schoelzel

26.9.2012 St. Marienkirche Gransee

Das 270. Konzert der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der St. Marienkirche Gransee statt. Der Bläserchor Gransee spielt zu Beginn aus der “Fünfstimmig blasenden Musik 1685″ von Johann Pezelius (1639 – 1694)

Unter der Leitung von Martin Schubach singt die Kantorei die Motette für vierstimmigen gemischten Chor “Jauchzet dem Herrn alle Welt” von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Kantorin Sylvia Ohse (l) aus Marwitz überbringt die Chronik gemeinsam mit Angelika Beer vom Kulturbüro des Rates der EKD

Sie übergeben das Buch an Kantor Martin Schubach

Und genau hier geht es weiter im Konzertprogramm…

das Leit-Lied der Woche, “Großer Gott, wir loben dich”, wird von den Jüngeren in der Gemeinde ebenso gesungen,

wie von den Älteren

… und vom Chor

Die Kantorei und die Band Marien-Musik Gransee führen das von Siegfried Fietz (*1946) komponierte Luther-Oratorium auf. Die Texte sind von Johannes Jourdan (*1923), ergänzt durch Zitate und Lieder von Martin Luther

Liliane Gentz spielt die Violine

Ulrike Schubach spielt die Flöten

Tobias Voß und Robert Umnuß singen gemeinsam mit Martin Schubach Lieder des Reformators Martin Luther. Mit dem Anschlagen seiner 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg löste Luther 1517 die Reformation aus

Kantor Martin Schubach als Luther

Kathrin Reiffler dirigiert die Kantorei

Das Violoncello spielt Karin Weber

Rembert Kube (vorn) spielt die Gitarre, Elias Schmidtke den Bass

Sylvia Ohse spielt Keybord und Orgel

Beim Finale singen Chor und Gemeinde Verse aus Luthers Lieblings-Psalm 118 “Man singt mit Freuden…”

Auch im brandenburgischen Gransee wird die Chronik aufmerksam durchgeblättert. Und die Fotos sind von Andreas Schoelzel