18.10.2012 Französische Friedrichstadtkirche Berlin

Das 292. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte statt. Vor dem “N” der Buchtauschaktion “Am Anfang war das Wort” im Hintergrund erwartet die Besucher die “Messe à l’usage des Paroisses” von François Couperin (1668-1733).

“Musik überwindet die konfessionellen Grenzen spielend”, so Dr. Jürgen Kaiser, Pfarrer an der Französischen Kirche zu Berlin, in seiner Begrüßung. Die Kirche wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts für die aus Frankreich geflohenen Hugenotten errichtet, die als Reformierte im damaligen Preußen Zuflucht fanden.

Gemeinsam mit dem Initiator von “366+1, Kirche klingt 2012″, Klaus-Martin Bresgott (l.) vom Kulturbüro des EKD, blättert Jürgen Kaiser in der Chronik und zeigt die große kirchenmusikalische Vielfalt auf, mit der sich dieses Konzert-Tagebuch füllt.

Als Botschafterin des Rates der EKD für den Reformationsjubiläum 2017 spricht Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann über die elementare Bedeutung von Singen und Musik für die evangelische Spiritualität.

“Die Seele verstummt, wenn das Singen aufhört”, betont sie und verweist auf Martin Luthers Worte, dass es nach der Theologie keine Kunst gebe, die mit der Musik verglichen werden können. Denn es ist die Musik, die es vermag, Ruhe und ein fröhliches Gemüt zu schaffen.

Die Choralschola der Französischen Friedrichstadtkirche erfüllt den Kirchenraum mit gregorianischen Gesängen, …

… die im Wechsel mit der Orgel zu hören sind.

Eindrücklich an der Orgel: KMD Kilian Nauhaus, der diese katholische Messe des französischen Barock für das Konzert in der reformierten Kirche innerhalb der Lutherdekade ausgewählt hat.

Nacheinander werden auf Latein gesungen und an der Orgel kunstvoll ausgestaltet: die liturgischen Stücke “Kyrie”, “Gloria”, “Sanctus”, “Agnus Dei”, dazu ein instrumentales Offertorium und abschließend das “Ite”.

Couperins Orgelmesse klingt auf der 1985 erbauten Orgel besonders gehaltvoll, da diese dem altfranzösischen Orgelbau nachempfunden ist. In seiner “Messe für den Gemeindegebrauch” wird die Loslösung der Musik von liturgischen Zwängen im Hören greifbar.

Dankt für den Applaus: Die Choralschola unter der Leitung von Kilian Nauhaus (r.).

Nach dem Konzert trägt das Publikum zur Gestaltung der Chronik bei, …

… die mit dem Eintrag zum 292. Konzert präsentiert wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, Klaus-Martin Bresgott, KMD Kilian Nauhaus und Dr. Jürgen Kaiser (v.l.n.r.).

Danach wird sie eingepackt, um weiterzureisen, dieses Mal von Berlin-Mitte nach Mariendorf im Süden der Bundeshauptstadt.

Fotos: Theresa Becherer