13.10.2012 Stiftskirche Heiligengrabe

Das 287. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet in der Stiftskirche des Klosters Heiligengrabe im Norden Brandenburgs statt. Instrumental gestalten Sandra Vorndamm (Alt-Blockflöte) und Sebastian Glöckner (Cembalo) einen musikalischen Bilderbogen mit Sonaten von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Anna Amalia von Preussen (1723-1787) und einer Sarabande von Christoph Nichelmann (1717-1762).

Friederike Rupprecht, Äbtissin des evangelischen Frauenkonvents, der im Kloster nach der Tradition der Zisterzienserinnen lebt, begrüßt das Publikum.

Gemeinsam gesungene Lieder durchziehen das Programm, u. a. das Leitlied der Woche “Mein schönste Zier und Kleinod bist”, “Gelobet seist du, Jesu Christ” und “Stern, auf den ich schaue”, begleitet von Sebastian Glöckner am Cembalo.

Mit eindrücklicher Vokalmusik des Zisterzienserordens aus dem Mittelalter ziehen feierlich durch den Kreuzgang in die Kapelle ein (v.l.n.r.): Ellen Hünigen (Mezzo-Sopran), Susanne Wilsdorf und Amy Green (beide Sopran).

Neben dem Hymnus “Ave maris stella”, einem Kyrie und einem Gloria präsentieren die Sängerinnen des Vokalensembles VOX NOSTRA die beiden Antiphone “Pulchra es” und “Salve regina”.

Nach dem Konzert verewigen sich die Besucherinnen und Besucher in der Chronik, …

… die, bereichert mit dem Eintrag aus Heiligengrabe, nach Görlitz in die schlesische Oberlausitz weitergereicht wird.

Fotos: Roloff Langkabel

12.10.2012 Nikolaikirche Berlin-Mitte

Das 286. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Nikolaikirche in der alten Mitte Berlins statt

Reinhard Mawik, Pressesprecher der EKD, begrüßt die Besucher zum Konzert mit Musik des 17. Jahrhunderts und verdeutlicht mit einem Blick auf die Landkarte den Weg, den die Konzertreihe in den vergangenen 285 Tagen bereits zurückgelegt hat – und wo die nächsten Konzerte stattfinden werden

Kantor Peter-Michael Seifried (l, Jüterbog) bringt die Chronik vom Vorabend aus Neuruppin und übergibt sie an den Kurator der Nikolaikirche, Albrecht Henkys. Nikolai ist die älteste Kirche Berlins und wird von der Stiftung Stadtmuseum Berlin als Museum genutzt, sowie als Ort für Konzerte und besondere Festveranstaltungen. So fand hier im Januar 1991 die konstituierende Sitzung des gesamtberliner Abgeordnetenhauses (Landtages) statt

Das “Vokalensemble Lankwitz”, “Concerto Grosso Berlin” und Solisten verzaubern die Besucher in der gut gefüllten Kirche mit Musik aus dem Barock

KMD Christian Finke erinnert mit dem Programm an den am 9. April 1598 im heutigen Guben geborenen Johann Crüger und die Musik seiner Zeit. 40 Jahre lang war Crüger Gymnasiallehrer in Berlin und “Director Musices” an der Nikolaikirche. Er starb 1662

Zu Beginn erklingen fünf dreistimmige Motetten Crügers über Bibelworte, im Wechsel von Chor und Solisten

“Concerto Grosso Berlin” spielt die Passacaglia von Biagio Marini (1594 – 1663): Beatix Hellhammer und Christiane Volke (Violine), Michael Reudenbach (Orgel), Friederike Däublin (Violone) und Andreas Vetter (Cello)

Das “VII. Magnificat per Concerto à 5″ aus Crügers “Laudes Dei Vespertinae” von 1645 lässt im Wechsel Psalmtonmodelle, instrumental-solistische und konzertierende Sinfoniae und Orgelversetten erklingen

Von Giovanni Gabrielli (1557 – 1612) erklingt die Motette “Hodie completi sunt”

Cécile Kempenaers (Sopran), Karola Hausburg (Alt), Philipp Neumann (Tenor) und Christoph Drescher (Bass) sind die Solisten des Abends (v.l.n.r.)


Andreas Vetter mit einem (Barock-)Cello und Friederike Däublin mit der Violone, einem historischen Instrument, das zu den Gamben gehört und (klanglich) deren Übergang zum Kontrabass darstellt

Von Heinrich Schütz (1585 – 1672) erklingen die Motetten “Verleih uns Frieden genädiglich” und “Gib unsern Fürsten”

Teile des Barockaltars sind in der Kirche erhalten

Das Leit-Lied der Woche “Mein schönste Zier und Kleinod bist” wird gemeinsam von Konzertbesuchern…

und Chor gesungen. Das Abendlied vom Ende des 16. Jahrhunderts erklingt in einem Satz von Seth Calvisius in einer Bearbeitung von Michael Praetorius (1609)

Langer Applaus nach einem kurzweiligen Konzertabend

Die Fotos aus der Nikolaikirche, die dem umliegenden Nikolaiviertel seinen Namen gab, sind von Andreas Schoelzel

8.10.2012 Friedenskirche Potsdam

Das 282. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Friedenskirche Potsdam statt. Hier ein Blick in die Apsis der Kirche, verziert mit einem original venezianischen Mosaik aus dem 13. Jahrhundert

Die von Ludwig Persius erbaute Kirche ist die Kirche des Hauses Hohenzollern. Hier liegen Friedrich Wilhelm IV (der Romantiker auf dem Thron) und seine Gemahlin Elisabeth Luise begraben

Kantor Andreas Behrendt (Lehnin) und Sängerin Barbara Weigel bringen die Chronik vom Konzert am Vorabend aus Brandenburg

Klaus-Martin Bresgott, Initiator von “366+1, Kirche klingt 2012″ aus dem Kulturbüro des Rates der EKD (l) und Kantor Andreas Behrendt übergeben die Chronik an Klaus Büstrin aus der Potsdamer Friedensgemeinde

Die Mitglieder der Kirchenchöre der Evangelischen Pfingstkirche Potsdam, aus Potsdam-Eiche und aus Werder a. d. Havel, singen das Leit-Lied der Woche „Mein schönste Zier“ im Satz des Vorvorgängers von Johann Sebastian Bach in Leipzig, Sethus Calvisius (1656 – 1715)

Psalm 139,5 „Von allen Seiten umgibst du mich“ in einer Vertonung von Kantor Matthias Trommer (*1951), gesungen von Gundula Eichhorst, Maren Lüttgehölter und Birgit Toaspern (v.l.n.r.) – Schola Cantricium Potsdam

Das Keyboardtrio: Jens Osterland, Dirk Reinecken und Matthias Trommer (v.l.n.r.) begleitet die Schola und intoniert Johann Sebastian Bachs Trio G-Dur (BWV 586) im Stile der legendären Tangerine Dream

Die Schola (rechts: Marina Philippova) mit der Liedmotette „Wenn der Tag vergeht“ von Hans Jürgen Hufeisen (*1954) im Satz von Matthias Trommer

Klaus Büstrin liest Texte von Antje Sabine Naegeli

Das Trio La Sonnerie (Potsdam-Berlin) mit Hannes Immelmann (Traversflöte), Juliane Laake (Gambe) und Christine Kessler (Cembalo) brilliert mit der Triosonate G-Dur (BWV 1039) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Die Traversflöte, das Lieblingsinstrument Friedrich II.

Klaus Büstrin und Kantor Matthias Trommer interpretieren die Sintflut (Text: Frieder Burkhardt)

Im Dialog dazu das Kyrie für Querflöte und Orgel von Wolfgang Stockmeier (*1931)

Das Trio La Sonnerie mit dem farbenprächtigen Piacevole und Allegro aus dem Konzert D-Dur von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

7+1 (sieben Stimmen und ein Keyboard), das Auswahlensemble des Abends, mit der Motette „Bevor des Tages Licht vergeht“

Die vereinigte Ensemble mit Psalm 73, 28 „Das ist meine Freude“ im zeitgenössischen Gewand von Matthias Trommer

Am Ende erklingt der Ruf „Verleih uns Frieden“….

für Frauenstimmen und Keyboard

Gemeinsam beschliessen Konzertpublikum und Mitwirkende den Abend mit dem berühmten Lied des Wandsbecker Boten Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ in der Melodie von Johann Abraham Peter Schulz (1747 – 1800)

Die Mitwirkenden des Abends tragen sich in die Chronik ein…

und diese Mitglieder des Chores überbringen die Chronik am folgenden Tag zum Konzert 283 nach Havelberg

Duch den Raum flogen die Töne und über dem Altar schwebt die Taube. Die Friedenskirche liegt am “Grünen Tor”, also zwischen Park Sanssouci und der Potsdamer Innenstadt. Die Fotos des Abends sind von Andreas Schoelzel

3.10.2012 Paul-Gerhardt-Kirche Lübben

Das 277. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet am Tag der Deutschen Einheit in der Paul-Gerhardt-Kirche Lübben im Spreewald statt

Das Konzert wird vom Bläserchor an der Paul-Gerhardt-Kirche und dem ökumenischen Chor Lübben unter der Leitung von Kantor Johannes Leonardy gestaltet. Zum Auftakt spielen die Bläser den Choral “Daß du mich einstimmen läßt in deinen Jubel”

Klaus-Martin Bresgott (m), Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ vom Kulturbüro des Rates der EKD übergibt die Chronik an Pfarrer Olaf Beier (r) und Kantor Johannes Leonardy

Strophen der Lieder Paul Gerhardts schmücken den Kirchenraum. Der bedeutende Kirchenliederdichter war von 1668 bis zu seinem Tode 1676 Pfarrer in Lübben

Im Konzert wechseln sich Musik, Wort und Bild ab

Pfarrer Olaf Beier spricht über die Geschichten, die auf dem Lübbener Taufstein abgebildet sind

Der Taufstein von Samuel Hanauer aus Strehla (Sachsen) stammt aus dem Jahr 1610 und ist aus Kalk-Sandstein. Hier im Bild: der Durchzug durch das Schilfmeer während der Flucht der Israeliten aus Ägypten

Im Dialog dazu singt die Gemeinde mit Begleitung durch die Bläser den Choral “Befiehl du deine Wege” (EG 361) von Paul Gerhardt (1607 – 1676)

Jutta Küchler spricht über die Darstellung der vier Evangelisten auf dem Taufstein

Hier Markus mit dem Löwen, an dem man diesen Evangelisten erkennt

Als eines der verbindenden Elemente der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ ist die Chronik auch in diesem Konzert präsent. In jetzt 277 Einträgen dokumentiert sie den Verlauf der Konzertreihe seit dem 1. Januar in Augsburg. EKD und Bundesregierung gehen mit der Aktion auf das Reformationsjubiläum 2017 zu

Auf das Taufsteinrelief “Die Taufe Jesu im Jordan” antworten die Bläser mit dem Choral “Ich bin getauft auf deinen Namen” (EG 200), Text: Johann Jakob Rambach, Melodie: Johann Balthasar König

Kantor Johannes Leonardy besticht durch sein äußerst klares Dirigat

“Sollt ich meinem Gott nicht singen” (EG 325), der Chor singt das Lied auf den Text Paul Gerhardts in einem Satz von Johann Schop

Auf das Taufstein-Relief “Lasset die Kindlein zu mir kommen” erklingt eines der berühmtesten Lieder Paul Gerhardts: “Nun ruhen alle Wälder” auf die Melodie von “Innsbruck, ich muss dich lassen” von Heinrich Isaac (1450 – 1517)

Zum Abschied musizieren Gemeinde, Chor und Bläser das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” (EG 324)

Nach dem Konzert tragen sich die Mitwirkenden in die Chronik ein

Im Fenster der Sakristei: Paul Gerhardt. Die Fotos aus Lübben sind von Andreas Schoelzel

2.10.2012 St. Nikolai Luckau

Das 276. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Nikolai Luckau statt. Die Konzertreihe zum Reformationsjubiläum 2017 ist damit im Spreewald angekommen

Klaus-Martin Bresgott (m, Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″) vom Kulturbüro des Rates der EKD stellt das Projekt vor und übergibt gemeinsam mit Kantor Peter-Michael Seifried (r, Jüterbog) die Chronik an den Luckauer Kantor Joachim Klebe

Den Konzertabend gestalten der Kammerchor “Cantemus”, die Nikoalikantorei Luckau, das Bach-Consort Cottbus und der Posaunenchor Giessmannsdorf unter der Leitung von Kantor Joachim Klebe

Zu Beginn erklingt das Leit-Lied der Woche “Ich singe dir mit Herz und Mund” in einer von Joachim Klebe konzipierten Choralkantate…

mit Vokalsätzen von Johann Crüger (1598 – 1662) und Johann Georg Ebeling (1637 – 1676) sowie Einlagesätzen für Bläser von Gustav Gunsenheimer (*1934)

Die Werke des Konzertabends stammen überwiegend aus dem Archiv der Luckauer Kantorei. Von Friedrich Wilhelm Zachow (1663 – 1712), dem Orgellehrer Georg Friedrich Händels an der Marktkirche zu Halle/Saale, erklingt die festliche Kantate “Siehe, das ist Gottes Lamm”

Mit überzeugender Präsenz: Benjamin Glaubitz (l, Tenor) und Georg Finger (Bass)

Das Solistenquartett komplettieren Kerstin Domrös (l, Alt) und Rebekka Klebe (Sopran)

Meike Funken brilliert in der Kantate “Jauchzet Gott in allen Landen” für Solosopran, Trompeten, Streicher und Basso Continuo (BWV 51) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Das Bach-Consort Cottbus spielt auf historischen Instrumenten

Meike Funken präsentiert die bekannte Kantate in perlender Geläufigkeit und mit einem Esprit wie einst Adele Stolte

Von Friedrich Wilhelm Zachow erklingt die Kantate “Redet untereinander mit Psalmen und Lobgesängen” mit dem lehrhaften Schlusschor: “Ihr aber, gottergebne Seelen, lasst eure größte Freude sein, des Herren Werke zu erzählen”

Christian Möbius, Cembalist und Leiter des Bach-Consorts Cottbus

Mit Pauken…

und Trompeten…

erklingt zum Ende des Konzerts die Kantate “Danket dem Herrn” für zwei Violinen, zwei Trompeten, Pauken und Basso Continuo…

des Luckauer Kantors Johann Christoph Raubenius (gest. 1726 in Luckau). Raubenius war ein großer Sammler von Kompositionen seiner Zeit. Sie sind der Schatz des Luckauer Kantoreiarchivs. Der heutige Kantor Joachim Klebe bringt sie an diesem Abend zum Klingen

Die Orgel hat an diesem Abend Pause. Die Fotos aus der Nikolaikirche Luckau sind von Andreas Schoelzel