6.9.2012 Pfarrkirche Altenkirchen

Das 250. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in der Pfarrkirche Altenkirchen auf Rügen statt

Der Pastor und Dichter Ludwig Gotthard Kosegarten (1758 – 1818) hatte hier auf Rügen seine Wirkungsstätte. Durch den Pfarrgarten führen Texte und Gedichte des frühromantischen Lyrikers…

zur ältesten Pfarrkirche auf Deutschlands größter Insel. Die Kirche ist ein Paradebeispiel der norddeutschen Backsteinromanik

Pastor Christian Ohm verteilt vor dem Konzert Gesangbücher zum gemeinsamen Singen des Leit-Liedes der Woche

Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD und Initiator der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ überreicht Pastor Christian Ohm die Chronik

Hinter allen Orgeln ist Ruh’ – in Altenkirchen an diesem Abend aber nicht ganz. Tochter Lenya lauscht ihrem Vater Frank Zimpel an der Orgel und Alexander Pfeifer an der Trompete bei der Ouvertüre des Abends: Promenade 1 aus: “Bilder einer Ausstellung” von Modest Mussorgskij (1839 – 1881)

Ludwig Gotthard Kosegarten war von 1792 bis 1808 Pastor in Altenkirchen. Sein pantheistisch beeinflusstes Oeuvre machte ihn zu einem der beliebtesten Prediger auf der Insel. Besonders populär waren seine Strandpredigten

“Bilder einer Ausstellung” ist der Abend überschrieben.

Pastor Christian Ohm liest aus dem Werk Kosegartens (links ein Porträt) und rezitiert Gedichte von Johann Gottfried Herder und Heinrich Heine. Gedichte, die er in Beziehung zu dem malerischen Werk und den Scherenschnitten des Wolgaster Malers der Frühromantik, Philipp Otto Runge (1777 – 1810) setzt

Die “Bilder einer Ausstellung” werden ergänzt durch Trompetenkonzerte des Barock – hier Tomaso Albinoni (1671 – 1751): “Concerto C-Dur”

Der 15-jährige Philipp Otto Runge malte den Blick aus seinem Elternhaus hinüber zur Petrikirche im verschneiten Wolgast

Auf der zweimanualigen, 1750 von Ernst Julius Marx gebauten Orgel spielt Bach-Preisträger Frank Zimpel Präludium und Fuge e-moll von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

“Das alte Schloss” aus den “Bildern einer Ausstellung” von Mussorgskij, gespielt von Alexander Pfeifer

“Petrus auf dem Wasser”. Philipp Otto Runge hat dieses Bild auf Bitten seines Lehrers und Förderers Kosegarten ursprünglich für die neu zu errichtende Kapelle im Filialdorf Vitt gemalt. Das Original hängt heute in der Hamburger Kunsthalle

Die Gemeinde singt das Leit-Lied der Woche “Komm, sag es allen weiter” (EG 225) nach dem englischen Hymnus “Go, tell it from the mountain”

Die Zusammenstellung von Bildern, Texten und Musik gefallen den Besuchern in der gut besuchten Kirche. Sie danken mit lang anhaltendem Applaus…

und tragen sich neben den Künstlern in die Chronik ein. Die Fotos aus Altenkirchen sind von Andreas Schoelzel

5.9.2012 St. Marien zu Bergen auf Rügen

Das 249. Konzert im Rahmen der Aktion “366+1, Kirche klingt 2012″ der EKD findet in St. Marien zu Bergen auf Rügen statt. Unter den Augen der Propheten Daniel, Hesekiel, Jeremia und Jesaja (gemalt im Gewölbe des Chorraumes) steht das Vokalwerk von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) im Mittelpunkt

Initiator Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD überreicht die Chronik zur Konzertreihe an Kantor Frank Thomas (l)

Joachim Holzhey eröffnet den Abend mit der Kantate für Bass, Chor, Violine, Oboe und Continuo “Der Herr sei mit Dir” (BWV 158), entstanden 1728/31 nach Texten von Johann Georg Albinus und Martin Luther

Federnd begleitendes Cotinuo, hier Laura Gick am Violoncello und Friedemann Schneeweiß am Kontrabass

Im Choral “Hier ist das rechte Osterlamm” vereinen sich Chor und Continuo zum Finale

„Jesu, meine Freude“ – die für fünfstimmigen Chor (SSATB) geschriebene, umfangreichste Motette (BWV 227) Johann Sebastian Bachs besteht aus elf Einzelsätzen und ist aus zwei Texten zusammengesetzt. Das Grundgerüst bilden 6 Strophen des gleichnamigen Kirchenliedes des Gubener Dichters und Juristen Johann Franck (1618 – 1677)  aus dem Jahr 1650. Zwischen den Strophen steht jeweils eine Stelle aus dem Brief des Paulus an die Römer (Römer 8, 1-11)

Die 5 Einlage-Sätze wurden in St. Marien von den Solisten Sigrid Maria Biffar, Ruth Geigle, Hannes Böhm und Joachim Holzhey (v.l.n.r.) übernommen

Inspiriert am Pult: Marienkantor Frank Thomas

Gestaltungslust: Engel am Barockaltar

Das für Soli, fünfstimmigen Chor (SSATB) und Orchester geschriebene „Magnificat (anima mea Dominum)“ (D-Dur, BWV 243) hat Johann Sebastian Bach 1723 geschrieben. Der Lobgesang der Maria, eines der 3 Cantica aus dem Lukas-Evangelium (Lukas 1, 46-55), ist neben der h-moll Messe eines der anspruchsvollsten und herausragendsten Werke für Chor und Orchester des Leipziger Thomaskantors. Die ursprüngliche Fassung stand in Es-Dur. Für die Aufführung am 1. Weihnachtsfeiertag 1723 in Leipzig wurde es um vier weihnachtliche Einlagesätze erweitert, deren berühmtester der triumphale Einlagesatz C „Gloria in excelsis Deo“ ist

Sigrid Maria Biffar mit der leuchtenden Arie “Et exsultavit spiritus meus in Deo salutari meo”

Julia Marie Kähne mit der innigen Arie “Quia respexit humilitatem ancillae suae…”

Psalm 23 im Fenster des nördlichen Seitenschiffs

Dirigent, Chor, Orchester und als ständiger Begleiter Frank Zimpel an der Orgel

“Fecit potentiam in brachio suo…”

Getupfte Flötenbegleitung in der Alt-Arie “Esurientes implevit bonis” mit Anastasia Maryy (vorn) und Ya Chuan Wu

Komplettiert eine vorzügliche Bläserriege: Vladimir Sedlák am Fagott

Fordernd bis ins finale “Gloria patri, gloria filio et gloria spiritui sancto”: der Marienkantor

Die Fotos aus der mit bezaubernden Wandbildern ausgestatteten Kirche St. Marien zu Bergen auf Rügen sind von Andreas Schoelzel

2.9.2012 Marienkirche Grimmen

Das 246. Konzert des EKD-Projektes “366+1, Kirche klingt 2012″ findet als musikalischer Abendmahlsgottesdienst in der Marienkirche in Grimmen statt. Unter der Leitung von Elisabeth Neumann ist der Gristower Gospelchor zu hören und an der Buchholz-Orgel in der frühgotischen Hallenkirche spielt Kantorin Ina Altripp.

Foto: Kantorat Grimmen